März 2020, die Schlagzeilen kommen im Sekundentakt, das neue Coronavirus hat Europa erreicht. Torres hätte mit dem damals neuen, aufreibenden Album «Silver Tongue»
«Diese 72 Stunden waren extrem belastend. So etwas haben wir alle noch nie erlebt. Wir wussten nicht mehr, ob wir Shows spielen können. Manchmal spielten wir in leeren Clubs, weil sich die Menschen nicht mehr rauswagten. Und dann kam die Angst, dass wir keine Flüge mehr bekommen. Es gab Momente, da bereitete ich mich auf einen langen Sommer in Berlin vor. Am Ende war ich einfach nur froh, dass wir alle Musiker:innen nach Hause bringen konnten.»
Die Bilder von New York City im Lockdown gingen um die Welt. Die Millionenstadt lahmgelegt und menschenleer, die Highways ohne Verkehr.
«Ich habe die Leere nicht wirklich erlebt, weil auch ich zu Hause blieb. Aber für mich als Musikerin war der Lockdown eigentlich eine Befreiung: Ich konnte wochenlang zu Hause Gitarre spielen, ganz ohne Zeitdruck und andere Verpflichtungen. Also habe ich ein neues Album gemacht!»
«Thirstier» ist das fünfte Album von Torres: Eine Ode an menschliche Gefühle und Triebe, an die Liebe und Kreativität. Gitarrenlastig aber auch mit derben Synthesizern und akustischen Pausen.
«Wenn wir uns etwas wünschen oder etwas erreichen wollen - was bleibt, wenn es nicht mehr um das Ziel geht, also eben nicht darum, dauernd zu bekommen, was wir wollen? Sondern um dieses Gefühl, diesen Durst, oder diesen Antrieb? Das ist doch genau das, was uns Menschen ausmacht.»
Gewinnt das Sounds! Album der Woche täglich zwischen 22 und 24 Uhr live im Radio. Wir haben auf «Thirstier» Vinyl und CD für euch.
Sounds! Album der Woche & Interview: Torres «Thirstier»
«Ich hätte sehr einfach ein Downer-Album machen können, aber ich möchte die guten Seiten des Lebens höher bewerten.» Nach ihrem pandemiebedingten Hals-über-Kopf Tourabbruch schrieb Mackenzie Scott alias Torres im gespenstisch leeren New York «Thirstier», einen packenden Aufruf, den Lebensdurst zu behalten.
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