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Tut Wut gut? Gerichtspsychiaterin Heidi Kastner im Gespräch

Wir alle kennen und verdrängen sie: Die Wut. Von Kindsbeinen an lernen wir, Zorn und Groll in Schach zu halten. Mit fatalen Folgen, meint Gerichtspsychiaterin Heidi Kastner: Verschaffen wir der Wut im richtigen Moment Luft, wäre unsere Welt nicht nur friedlicher, sondern vielleicht auch gerechter.

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Wer die sozialen Medien durchstöbert, begegnet ihr überall: Der blinden Wut. Die Leute beschimpfen sich, pöbeln, regen sich masslos auf. Woher kommt diese Wut und wie ist ihr zu begegnen? Die Psychiaterin Heidi Kastner schreibt seit vielen Jahren Gerichtsgutachten in Gewaltdelikten. Sie sass Mördern, Vergewaltigern und Straftäterinnen gegenüber. Zu ihren bekanntesten Fällen gehört Josef Fritzl, der seine Tochter 24 Jahre im Keller gefangen hielt und acht Kinder mit ihr zeugte. Das Fazit der Neurologin und Psychiaterin: Wut tut gut, wenn wir lernen, ihr früh genug Luft zu verschaffen. Denn Wut weist uns auf Unrecht hin und gibt uns die nötige Schubkraft, Hürden zu überwinden. Doch was heisst das für den Wutbürger, was für die Hassnachrichten im Netz? Lässt sich auch diese Wut produktiv nutzen und falls ja, wie?

Barbara Bleisch erkundet mit Heidi Kastner unsere inneren Vulkanlandschaften auf der Suche nach einer positiven Version von Wut und Zorn.

UT

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