Die Neutralität hat in der Schweizer eine lange Geschichte. Die heutige Geschichtsforschung benennt den Anfang im 17. Jahrhundert, einer Zeit mit zahlreichen langen Kriegen. Denn die Diskussionen um die Neutralität sind oft mit Kriegen verknüpft. Lange besass die Neutralität einen schlechten Ruf, kritisiert wurde zum Beispiel, dass in Religionskriegen die Staaten sich nicht zwischen «Gut und Böse» entscheiden konnten. Erst 1815 wurde im Völkerrecht die Neutralität eines souveränen Staates anerkannt. Was bringt die Neutralität? Kann sie Frieden sichern? Welchen politischen Handlungsspielraum bietet sie, wird sie zum Beispiel mit dem Verhängen von Sanktionen gefährdet? André Holenstein ist emeritierter Professor für ältere Geschichte an der Universität Bern und Autor verschiedener Bücher zur Stellung der Schweiz in Europa. André Holenstein ist zu Gast im Tagesgespräch bei Karoline Arn
André Holenstein: «Neutralität hängt von den Kriegsparteien ab»
Eine strikte Neutralität möchte eine Initiative der SVP und pazifistischer Kreise. Sie hatte lange einen schlechten Ruf, ist immer mit Krieg verbunden. Wie verlässlich sie ist, hängt auch von den Interessen der Kriegsparteien ab: Ein Blick in die Vergangenheit mit dem Historiker André Holenstein.
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