Das deutsch-türkische Verhältnis ist derzeit alles andere als entspannt. In Deutschland halten viele Präsident Erdogan für einen Autokraten, der sich daranmacht, die Demokratie abzubauen – und das Interesse, die Türkei näher an die EU zu führen, nimmt rapid ab. In Ankara hat Erdogan die deutsche Polit-Elite als «Feinde der Türkei» identifiziert und deckt sie mit wüsten Beschimpfungen ein. Er sehe das relativ gelassen, sagt dazu der in Frankfurt geborene türkischstämmige Komiker Kaya Yanar. «Es geht ja viel mehr um schwergewichtige deutsche und europäische Themen.» Die Diskussion um Erdogan sieht er eher als «Wahlgetöse». Seine türkische Herkunft thematisiert Yanar auch auf der Bühne: «Mein Humor spaltet nicht. Humor kann entkrampfen, er kann eine Atmosphäre schaffen, um offen aufeinanderzuzugehen.» Yanar gilt als Vater der sogenannten «Ethno-Comedy». Er war der erste, der die verkrampfte Integrations-Diskussion mit politisch unkorrekter Ironisierung thematisierte. Braucht es mehr Lockerheit in der Kultur- und Identitätsdebatte?
Der auch in der Schweiz bekannte Yanar ist Gast von Marc Lehmann.
Kaya Yanar, Comedian und deutsch-türkischer Doppelbürger
Der deutsche Wahlkampf befindet sich in der Endphase – und aus der Ferne mischt sich der türkische Präsident Erdogan ein und feuert Giftpfeile ab. Wie kommt das bei den Deutsch-Türken an? Der Comedian und Doppelbürger Kaya Yanar macht sich im «Tagesgespräch» bei Marc Lehmann seine Gedanken.
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