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Leandra Bias: Putins Kampf gegen Demokratie und gegen die Frau
Bild: SRF
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Leandra Bias: Putins Kampf gegen Demokratie und gegen die Frau

Bilder von kämpfenden Männern und flüchtenden Frauen prägen das Bild des Kriegs in der Ukraine. Welche Rolle spielen Frauen im Krieg – wo sind sie ausgeschlossen und was könnte ein Einbezug für einen Weg in den Frieden bringen? Antworten liefert die Politikwissenschaftlerin Leandra Bias.

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Der Ukraine-Krieg fordert seit Februar dieses Jahres Tausende Tote, Städte und Landschaften wurden zerstört, Menschen sind auf der Flucht. Nachrichten von Bombardierungen, Militärschlägen und Vor- oder Rückzugsgefechten sind an der Tagesordnung. Dabei scheinen die Rollen klar: die Männer kämpfen an der Front, die Frauen versuchen zu flüchten oder den Alltag im Krieg zu meistern – bedroht auch durch sexuelle Gewalt. Doch welche Rolle spielen die Frauen im Ukraine-Krieg? Wo sind sie in Entscheidungen eingebunden, wo ausgeschlossen?

Die Politikwissenschaftlerin Leandra Bias verfolgt die Entwicklung in Russland, die zu diesem Krieg geführt hat, seit Jahren: Nicht aus einem militaristischen Blickwinkel, sondern mit der Frage: Was hat dieser Krieg mit der Gleichstellung der Geschlechter zu tun? Was haben Putins Kampf gegen sogenannt westliche Werte mit einem Kampf gegen Demokratie und Gleichberechtigung zu tun? Putin vergleicht die Ukraine, vor allem die ukrainischen Männer, immer wieder mit schwachen Frauen, prangert die westliche Welt als verweiblicht an. Er inszeniert sich als der starke Mann mit traditionellen patriarchalen Werten. So sichert er seinen Autoritarismus gegen innen, führt einen Aggressions-Krieg gegen die Ukraine und verbündet sich mit autokratischen Strömungen im Ausland. «Die Abwertung von Frauen, deren Entrechtung ist kein Nebenprodukt, sondern ein Kernelement des Putinismus», sagt Leandra Bias. Was heisst das nun für die Suche nach Wegen in einen künftigen Frieden? Die Gender-Expertin der Schweizer Friedensstiftung Swisspeace ist Gast im «Tagesgespräch» bei Karoline Arn.