Zu wissen, wenn ein Politiker Nackt-Selfies im Stadthaus gemacht und verschickt hat, ist für die einen wichtig. Für Manfred Schneider hat das nichts mit Transparenz zu tun. «Es geht nicht darum, alle Türen und Fenster zu öffnen und jemanden ins Privatleben zu schauen», sagt der Professor für Neugermanistik, Ästhetik und literarische Medien an der Ruhr-Universität in Bochum. Transparenz mache dann Sinn, wenn es darum gehe, Verbrechen dieser Welt offenzulegen, Regierungen, Verwaltungen oder Konzernen auf die Finger zu schauen. Mit der Enthüllungsplattform Wikileaks zum Beispiel habe er grosse Sympathien, ebenso mit Edward Snowden. Aber: «Auch eine Institution wie Wikileaks hat wiederum Geheimnisse. Transparenz ist eine Utopie, wir erreichen sie nie». «Transparenztraum» heisst denn auch das Buch, das Manfred Schneider zum Thema Transparenz geschrieben hat.
Manfred Schneider: «Transparenz ist eine Utopie»
Medien wollen sie. Politiker wollen sie. Edward Snowden will sie. Und wir sowieso. Die Transparenz. Aber was ist Transparenz? Eine Utopie, sagt der Literatur- und Medienwissenschaftler Manfred Schneider. Er ist Gast von Susanne Brunner.
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