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Mark Pieth, Strafrechtsprofessor.
Bild: Keystone
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Mark Pieth: Die Bundesanwaltschaft und der Sommermärchen-Prozess

Am Montag beginnt vor dem Bundesstrafgericht der Prozess im ersten FIFA-Fall – ein Prestigefall für Bundesanwalt Michael Lauber. Doch der steht in der Kritik wegen informeller Treffen mit dem FIFA-Boss. Wie hängt das alles zusammen? Antworten von Strafrechts-Experte Mark Pieth im «Tagesgespräch».

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Am Montag beginnt in Bellinzona am Bundesstrafgericht der «Sommermärchen»-Prozess. Es geht um mysteriöse Zahlungen im Vorfeld der Fussball-WM 2006 in Deutschland. Ein Prestigefall für die Schweizer Bundesanwaltschaft und das erste von über 20 Fussballverfahren, in denen die Behörde ermittelt. Doch die Zeit drängt, Ende April verjährt der Fall. Gleichzeitig steht Bundesanwalt Michael Lauber seit Monaten in der Kritik wegen informeller Treffen mit FIFA-Chef Gianni Infantino. Diese Woche hat die Aufsichtsbehörde der Bundesanwaltschaft ihr Disziplinarverfahren gegen Michael Lauber beendet und erneut schwere Vorwürfe erhoben. Wir haben Michael Lauber ins «Tagesgespräch» eingeladen, um dazu Stellung zu nehmen. Er steht jedoch nicht zur Verfügung. Lauber kann auch noch rechtlich gegen das Disziplinarverfahren vorgehen.

Was bedeutet das alles für den «Sommermärchen»-Prozess? Darüber haben wir mit Mark Pieth gesprochen. Der Strafrechtsprofessor aus Basel kritisiert die Arbeit von Bundesanwaltschaft und Bundesstrafgericht, er spricht von «Schlamperei». Pieth hat sich international einen Namen gemacht als Anti-Korruptionsexperte. Von 2011 bis 2013 hat er im Auftrag der FIFA Reform-Vorschläge für mehr Transparenz im Weltfussball-Verband erarbeitet. Barbara Peter hat mit Mark Pieth gesprochen.