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Personalmangel: SKOS will Sozialhilfebeziehende weiterbilden

In der Gastronomie, den Spitälern, auf dem Bau: Der Schweiz fehlen die Fachkräfte. Gleichzeitig suchen zehntausende Bezügerinnen und Bezüger von Sozialhilfe eine Stelle. Die Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) möchte dieses Potenzial besser nutzen – mit einer Weiterbildungsoffensive.

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In Restaurants werden Gäste von der Kellnerin oft auf Englisch begrüsst, weil deutschsprachiges Personal fehlt. Wer dringend einen Sanitär braucht, muss oft tagelang warten. Spitäler suchen seit Jahren qualifizierte Pflegefachkräfte: Der Fachkräftemangel ist ein grosses Problem für viele Schweizer Unternehmen. Weil sie nicht die richtigen Angestellten finden, müssen Firmen ihre Öffnungszeiten oder ihre Produktion einschränken.

Die Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) möchte deshalb ein grosses Reservoir an Arbeitskräften anzapfen, das bisher zu wenig genutzt wird: die rund 180'000 Bezügerinnen und Bezüger von Sozialhilfe im Erwachsenenalter. Viele von ihnen sind allerdings nicht entsprechend ausgebildet. Aus diesem Grund fordert die SKOS, dass Gemeinden mehr in Weiterbildung der Sozialhilfebezügerinnen investieren.

Laut SKOS-Präsident Christoph Eymann ist es eine Win-Win-Situation, wenn Sozialhilfebeziehende den Sprung zurück in den Arbeitsmarkt schaffen – positiv für Betroffene und Unternehmen. Der Kanton Luzern investiert bereits in die Weiterbildung von Sozialhilfebeziehenden: Personen, die von der Sozialhilfe abhängig sind, können einen Bildungsgutschein beziehen, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern, erklärt Patricia Buser, Leiterin Weiterbildung des Kantons Luzern, ihr System.

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