30 Jahre Mundart-Rap: 17 prägende Köpfe blicken zurück
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Bild 1 von 16. Black Tiger. «Ich wollte immer ein Sprachrohr sein für die, die keine Stimme haben.». Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 16. E.K.R. «Meinen ersten Auftritt verkackte ich komplett, von A bis Z.». Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 16. Zora. «Hip Hop entdeckte ich in einer Disco namens Hazyland. Dort legte DJ Bobo auf.». Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 16. Xen. «Im Kosovo unten hatten sie richtig Freude, dass es einen Shipi gibt, der in der Schweiz rappt.». Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 16. Steff la Cheffe. «Wenn Rap nur noch ein Egogewixe ist, inspiriert es mich nicht mehr.». Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 16. Stress. «Wenn ich ganz ehrlich bin, klingt Mundart manchmal etwas hart. Als hätte man einen Hamster Zuhause.». Bildquelle: SRF.
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Bild 7 von 16. Luana. «Ich wollte immer die Erste sein. Ich wollte die erste Frau sein, die rappt. Also wurde ich eine der ersten Frauen, die rappt.». Bildquelle: SRF.
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Bild 8 von 16. Greis. «In der Breakdanceschule «Rägeboge» sagten sie mir, ich würde tanzen wie ein Pinguin.». Bildquelle: SRF.
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Bild 9 von 16. Bligg. «Inspiriert haben mich US-Künstler wie NAS oder Jay-Z. Aber in meiner Nachbarschaft gabs nun mal keine Cadillacs und Drive-by-Shootings.». Bildquelle: SRF.
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Bild 10 von 16. Mimiks. «Wenn ich immer noch Schwulen- und Schlampenlines bringen und das mit Battle-Rap rechtfertigen würde, wäre ich stagniert.». Bildquelle: SRF.
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Bild 11 von 16. Gimma. «Nach einem Hirntumor konnte ich keinen Sport mehr machen. Also begann ich zu schreiben. Und dann kam ich irgendwann zu Rap.». Bildquelle: SRF.
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Bild 12 von 16. Baze. «Verletzlichkeit und Schwäche zu zeigen, braucht 100 Mal mehr Eier, als zu erzählen, dass man alles wegvögelt auf diesem Planeten.». Bildquelle: SRF.
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Bild 13 von 16. Nemo. «Ich stand schon immer gern auf der Bühne, spielte Theater und Opern, bevor ich zu rappen begann. Als Kind hörte ich Mani Matter, Ohrewürm und Patent Ochsner.». Bildquelle: Keystone.
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Bild 14 von 16. Lo & Leduc. «Es gibt keine Grenzen mehr, Dialekt ist egal. Das tut Rap als Genre gut, auch hinsichtlich Themen wie Sexismus und Ausgrenzung.». Bildquelle: Keystone.
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Bild 15 von 16. Shape. «Ich fand dank DRS 3 zum Rap.». Bildquelle: SRF.
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Bild 16 von 16. Griot. «Ich bin Schweizer, der rappt. Schweizer Rap ist ein Genre für sich. Für mich ist das Müll. Worüber sie rappen, was sie rappen - geht nicht klar mit meinem Hip-Hop-Kulturverständnis.». Bildquelle: SRF.
Rap - heute die am meisten gestreamte Musik der Welt. Im Jahr 1991 noch undenkbar, als es weder Streaming Portale noch Rap auf Schweizerdeutsch gab. Der Erste, der auf Mundart-Rap setzte, war Black Tiger. Weshalb? Naja, mangelnde Englischkenntnisse, gibt der heute 49-jährige Basler zu.
Ich hätte nie auf Schweizerdeutsch gerappt, hätte ich Englisch gekonnt.
Mit «Murder by dialect» landete er einen Hit, der in die Geschichte einging und im Podcast immer wieder zitiert wird.
Erste Versuche auf Mundart Rap: Perlen aus dem SRF Archiv:
Graffiti, Breakdance und DJ Bobo
Greis und viele andere prägende Köpfe erzählen bei «Uf Takt», wie sie zu Hip-Hop fanden. Mal war es ein Breakdance-Kurs, mal der ältere Bruder. Bei Rapperin Zora aus Luzern war es die Discothek «Hazyland», wo einst DJ Bobo Rap auflegte (ja, DER DJ Bobo).
Die Polizei durchsuchte mein Kinderzimmer. Meine Mutter war komplett aus dem Häuschen.
Andere finden über Graffiti den Zugang zu Hip-Hop: Black Tiger und E.K.R. erinnern sich an Schiessereien an der Basler Line, dem damaligen Schweizer Sprayermekka - und daran, wie die Polizei einst das Kinderzimmer von E.K.R. durchsuchte.
Auch Frauen waren von Anfang an präsent, wenn auch in Unterzahl. Luana rappte die Jungs an die Wand und war Teil des Anti-Drogen-Projekts «Wake Up». Rap stand schon immer auch für die Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Themen.
Rap zwischen Rettungsanker und «Egogewixe»
Und schliesslich kann Rap auch ein Rettungsanker sein. So wie für Stress, der in ärmsten Verhältnissen in Estland aufwuchs. Oder für Xen aus Dietikon, der im letzten Jahrzehnt eine neue Zeitrechnung im Mundart-Rap einläutete. In «All Eyez on me» rappt er über seine Vergangenheit. Seine Mutter verliess die Familie, als Xen noch klein war.
Rap gibt mir Halt
Der Melancholiker Baze aus Bern plädiert für mehr Verletzlichkeit im Rap: «Zu Schwächen zu stehen, braucht 100x mehr Eier als zu erzählen, dass man alles wegvögelt auf dem Planeten.»
Was darf Mundart Rap, was nicht? Der Streit darüber ist so alt wie Mundart-Rap selbst. Bligg kann davon ein Liedli singen. Er wird zum Gejagten der Hip-Hop-Polizei, als er Rap mit Volksmusik mischt. Bei «Uf Takt» erzählt der Schweizer Popstar, wie er damit umgeht.
Raus aus dem Rap-Korsett
Chartstürmer wie Nemo oder das Duo Lo & Leduc befreien sich derweil schliesslich vollends aus vorgefertigten Korsetts. Aber hör es dir selbst an: Der Podcast «Uf Takt» nimmt dich mit auf eine Zeitreise von den Anfängen des Mundart-Rap über die Golden Era und die Depression, bis ins Heute.