Zum Inhalt springen

Gesunde Ernährung Besser essen – Fluch und Segen

Gesund zu leben und zu essen soll einfach sein. Gelegentlich gehen wir jedoch von falschen Tatsachen aus. Und manchmal muss es auch einfach schnell gehen.

Menschen sind einzigartig und ihre Ernährungsbedürfnisse sind es auch, deshalb reichen allgemeine Ernährungsempfehlungen für viele nicht mehr aus.

Personalisierte Ernährung

Die Digitalisierung ermöglicht ganz neue Messmethoden. So raten Experten, anstatt Kalorien zu zählen, den Blutzuckerspiegel zu messen. Ein extremes Auf und Ab des Blutzuckerspiegels kann zu Heisshungerattacken, Stimmungstiefs und ungewollten Fettpolstern führen.

Wer sich nicht ständig tracken mag, kann auch einfach auf Convenience-Produkte verzichten. Denn diese sind schlecht für die Gesundheit, oder?

Convenience Food

Hochverarbeitete Lebensmittel – Convenience Food genannt – sollen Diabetes, Herzkreislauferkrankungen und Übergewicht verursachen. Wie ungesund sind sie wirklich?

Unbedenklich ist Tiefkühlgemüse. Das Schockfrosten ist derart effizient, dass viele Nährstoffe erhalten bleiben. Untersuchungen zeigen zum Beispiel, dass nach dem Kochen von Tiefkühlerbsen genauso viel Vitamin C übrigbleibt, wie nach dem Kochen frischer Erbsen.

Doch nicht alle Convenience-Lebensmittel sind so unbedenklich wie Tiefkühlgemüse: Enthält ein Produkt besonders viele Aromen, Konservierungsmittel und Farbstoffe sowie viele energiereiche Inhaltsstoffe wie Zucker und gesättigte Fettsäuren, sollte es nur selten konsumiert werden.

Wir wissen nun also, dass der Blutzuckerspiegel für eine gesunde Ernährung eine Rolle spielt und Lebensmittel aus dem Tiefkühler durchaus gesund sein können. Was nützt und das aber, wenn das Kind sowieso nichts ausser Spaghetti mit Ketchup isst?

Die heiklen Esser

Fast ein Viertel aller Kinder in der Schweiz sind «Picky Eater». Die Kleinen essen wenig, sind wählerisch und sorgen für Frust am Familientisch.

Auf «schnäderfrässige» Kinder reagieren Eltern oft unnachgiebig: Was auf den Tisch kommt, wird gegessen. Diese Haltung kann aber durchaus das Gegenteil bewirken. Im Umgang mit heiklen Essern ist also auch Nachsicht gefragt – und Entspanntheit, denn «je entspannter die Eltern, desto eher lassen sich Kinder auf Neues ein», sagt die Ernährungsberaterin.

Wenn gesund essen zum Zwang wird

Nicht nur für Kinder, auch für Erwachsene kann das Thema Ernährung zum Mühsal werden. Wenn nämlich die Unterscheidung zwischen «guten» und «bösen» Lebensmitteln zum Lebensinhalt wird, kann der Zwang in einer Abwärtsspirale für Körper und Geist münden. Und in einer Essstörung namens Orthorexie.

Gesund essen trotz stressigem Alltag

Sich im stressigen Alltag gesund zu ernähren, ist für viele eine Herausforderung. Arzt Afreed will trotz 14 Stunden-Schichten im Spital-Notfall selbst kochen. Dafür lernt er das Prinzip des Kettenkochens kennen. Ziel ist es hierbei, ein Basisgericht zu kochen, mit dem man danach mehrere weitere Mahlzeiten zubereiten kann. Wichtig dabei ist vor allem die Planung.

Afreeds Tipps:

  1. Gemüse und Salat bereits geschnitten kaufen
  2. Gleich mehrere Portionen kochen
  3. Tiefkühlgemüse ist ebenso gesund wie frisches
  4. Als gesunden Snack Nüsse nutzen

Trotzdem, auch Afreed kommt an seine Grenzen und zu der Erkenntnis: Ein Cheat-Day zwischendurch ist vollkommen in Ordnung.

«Puls Check», 19.01.25 ; 

Meistgelesene Artikel