Elin (9) hat Mühe mit plötzlichen Veränderungen. Wenn die Mama zum Beispiel etwas aufräumt, beziehungsweise wegräumt. «Das mag ich nicht. Es war für mich logisch, dass diese Sachen dort lagen», sagt sie.
Klare Strukturen, sichtbare Pläne
Kindern wie Elin hilft es, wenn Übergänge und Veränderungen geplant, schrittweise umgesetzt und dem Kind erklärt werden. Ein Plan kann helfen, einen Ablauf zu regeln – zum Beispiel die Zeit am Morgen. Viele Autistinnen und Autisten profitieren von solch visuellen Unterstützungen.
Autistinnen und Autisten erleben die Welt aufgrund ihrer Wahrnehmung anders – Geräusche, Gerüche, Reize oder grosse Menschenmengen empfinden sie oft intensiver als Menschen ohne Autismus. Es hilft, wenn Eltern herausfinden, welche Aspekte für das Kind überfordernd und reizüberflutend sind.
Vielen Kindern mit Autismus helfen Rückzugsmöglichkeiten und ruhige Zonen – zum Beispiel in einem Hängetuch, mit Kopfhörern oder einem Sofa. So wie Elin das hat.
Es fällt Autistinnen und Autisten oft schwer, die eigenen Gefühle beschreiben oder etwas ausdrücken zu können. Es kann helfen, auf die Körpersprache des Kindes zu achten und ihm bei der Formulierung seiner Aussagen zu helfen.
Autistische Kinder haben oft Mühe, sich in andere Menschen hineinzuversetzen und auf diese zuzugehen. Man kann ein Kind zum Beispiel dabei begleiten, wie man auf andere Kinder zugeht und fragt, ob man mitspielen darf. Das Kind kann auch einer Freizeitbeschäftigung nachgehen, die es interessiert und mit anderen Kindern zusammenbringt – zum Beispiel bei Schulsportangeboten.
Unterstützung in der Schule
Auch eine gute Zusammenarbeit zwischen den Lehr- und Fachpersonen sowie den Eltern stellt für das Kind eine grosse Unterstützung dar. Am besten ist es gemeinsam Strategien zu besprechen, wie das Kind im Schulalltag bestmöglich begleitet werden kann.
In der Schule werden Autistinnen und Autisten zusätzlich von einer schulischen Heilpädagogin begleitet. Auch andere schulische Massnahmen wie Logopädie oder Psychomotoriktherapie können dem Kind bei der Entwicklung helfen.
Wichtig ist, dass man dem Kind Verständnis entgegenbringt, denn jedes Kind hat andere Besonderheiten und Stärken. Mit dieser Haltung können verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten ausprobiert werden. Die individuellen Bedürfnisse des Kindes sind dabei am wichtigsten.