Einmal in einer Rakete ins Weltall fliegen und durch den Kosmos schweben: Das ist ein grosser Kindertraum vieler! In der Schweiz haben bisher zwei Männer diesen Traum in die Realität umgesetzt. Claude Nicollier war der erste Schweizer Astronaut überhaupt. Marco Sieber hat vor Kurzem die Astronauten-Ausbildung der Europäischen Weltraumorganisation ESA abgeschlossen.
Kürzlich waren Sieber und Nicolier zu Besuch im Verkehrshaus Luzern. Der SRF Kids Kinderreporter Alessandro (10) wollte von den beiden Astronauten mehr über ihre Highlights als Astronauten erfahren.
Das All in Griffnähe: der neue Schweizer Astronaut Marco Sieber
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Bild 1 von 4Legende: Im Gespräch mit SRF Kids Kinderreporter Alessandro (10) erzählt Marco Sieber, wie Alessandro Astronaut werden kann. SRF
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Bild 2 von 4Legende: Vor seiner Ausbildung als Astronaut war Marco Sieber praktizierender Arzt. Unter Stress zu arbeiten, das hat er in diesem Beruf unter anderem gelernt. Keystone/ Rolf Neeser
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Bild 3 von 4Legende: Man solle das machen, was man gerne macht. Das ist ein Credo von Marco Sieber. Keystone/ Alessandro della Valle
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Bild 4 von 4Legende: Marco Sieber hat nun noch einige Trainings vor sich, bis es ins All geht. AP/ Martin Meissner
Marco Sieber hat ein Medizinstudium abgeschlossen und danach als Arzt gearbeitet. «Als Mediziner arbeitet man viel und muss unter Stress viele Entscheidungen treffen. Das hilft sicher im Leben als Astronaut», sagt Sieber.
Vom Physikstudium zum Tauchlehrgang
Die Ausbildung zum Astronauten beinhaltet viele Vorlesungen in verschiedenen Wissenschaften wie Physik, Mathematik oder auch Biologie. Daneben gibt es aber auch praktische Schulungen im Bereich Tauchen oder Überlebenstrainings auf dem Boot. «Am liebsten mag ich die Sporttrainings. Das sind zwei bis drei geleitete Trainings pro Woche. Sport während der Arbeitszeit, das ist doch super», findet der ursprüngliche Burgdorfer.
Monsieur Nicollier, Freude herrscht!
Noch ist es aber nicht soweit, dass Sieber das Erlernte in die Praxis umsetzen kann. In etwa zwei Jahren wird Marco Sieber wahrscheinlich die erste Mission starten. «Da freue ich mich wahnsinnig drauf», sagt der 34-Jährige.
Der erste Schweizer Astronaut: Claude Nicollier
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Bild 1 von 6Legende: Ein Portrait von Claude Nicollier aus dem Jahre 1981, aufgenommen im Johnson Space Center in Houston (USA). Er war zu dem Zeitpunkt im Training für seine erste Mission ins All mit der Nasa, der amerikanischen Raumfahrtbehörde. Keystone/ Nasa/ STR
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Bild 2 von 6Legende: Ein Spektakel: Claude Nicollier auf seiner ersten Mission am 7. August 1992 mit Astronaut Loren J. Shriver. Sie absolvierten einen acht Tage langen Flug. Die Schweizerfahne und ein Bild des Matterhorns waren mit dabei. Keystone/ Nasa/ STR
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Bild 3 von 6Legende: Hier posieren die Astronauten der «Space Shuttle Columbia» nach der Landung am 9. März 1996 in Houston. Keystone/ AP/ Nasa/ George Shelton
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Bild 4 von 6Legende: Claude Nicollier spricht im August 1992 in einer Direkt-Schaltung von der Raumfähre Atlantis aus mit Bundesrat Adolf Ogi, rechts, und ESA-Präsident Jean-Marie Lubon, links, im Verkehrshaus Luzern. Adolf Ogis erste Worte «Freude herrscht» haben seither Kultstatus. Keystone/ STR
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Bild 5 von 6Legende: Claude Nicollier und der Deutsche Klaus Kramp während eines Tests in der Deutschen Forschungs-und Versuchsanstalt für Luft-und Raumfahrt in Köln, aufgenommen am 14. März 1977. Keystone/ Photopress/ STR
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Bild 6 von 6Legende: Claude Nicollier während eines Trainings 1992 in Houston. Keystone/ STR
Für ihn ist diese Reise schon etwas länger her: Claude Nicollier flog zum ersten Mal im Jahr 1992 ins All. 12 Jahre dauerte sein Training, bis er an Bord des Space Shuttle «Atlantis» ins Weltall flog. Nicollier musste sich also etwas länger gedulden als es Marco Sieber muss, wenn er tatsächlich in zwei Jahren schon auf Mission darf.
Nicolliers erste Raumfahrt war eine Sensation. Unvergesslich bleibt der Moment, als der damalige Bundesrat Adolf Ogi den Astronauten mit den Worten «Freude herrscht!» begrüsst:
Nicollier war in den Jahren darauf mehrmals im All. Ein unvergesslicher Moment für ihn war, als er zum ersten Mal beim Weltraumteleskop «Hubble» ankam. «Als ich zum ersten Mal dieses Teleskop in den Händen hielt, war das schon sehr speziell», sagt Nicollier. Wobei er es natürlich nicht richtig in den Händen halten konnte, da das Teleskop, das uns auch heute immer wieder neue Einblicke ins All verschafft, 13 Meter lang ist.
Ein einmaliges Erlebnis: die Schwerelosigkeit
Zudem schwärmt Nicollier von der Schwerelosigkeit. «Schwerelos zu sein ist ein sehr schönes Gefühl. Man kann einfach die Füsse überall hinhalten. Das ist fantastisch!»
Dieses Gefühl kann man übrigens im Windkanal in Winterthur ein wenig nachfühlen. Das hat SRF Kids Kinderreporter Alessandro nach den Interviews dann auch gemacht:
Der bald 80-jährige Claude Nicollier freut sich indes ungemein, dass er nun mit Marco Sieber einen Nachfolger hat. «Ich bin überzeugt, dass Marco Sieber der erste Schweizer auf dem Mond sein wird», sagt der charmante Westschweizer.
Vorerst ist noch etwas Geduld gefragt. Aber bald heisst es vielleicht aus dem Bundeshaus: «Freude herrscht, Herr Sieber!»
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