Gemüse ist vielleicht nicht unbedingt das Lieblingsthema vieler Kinder. Doch bestimmt kommt früher oder später im Laden oder auf dem Markt die Frage auf: Was hat es denn mit diesem Bio-Angebot auf sich?
Was bedeutet «bio»?
Bio ist die Abkürzung von biologisch. Biologisch angebaute Lebensmittel wie Gemüse müssen nach gewissen Regeln angebaut werden, auf natürliche Weise. Die Bäuerinnen und Bauern arbeiten möglichst so, damit die Umwelt nicht zu Schaden kommt. Zudem ist es wichtig, verschiedene Arten zu fördern, und nicht nur ein einziges Gemüse anzupflanzen.
Was sind die Regeln für den Bio-Anbau?
Wenn man zum Beispiel Bio-Gemüse anbauen will, darf man keine künstlichen Düngemittel einsetzen. Dünger setzt man ein, damit das Gemüse besser wächst. In der Bio-Landwirtschaft arbeitet man nur mit natürlichen Düngern, also Kompost oder Gülle.
Man darf auch keine Pestizide verwenden. Pestizide sind chemische Mittel, die die Pflanzen vor Schädlingen (Tierchen, die alles wegfressen oder kaputt machen) oder Unkraut schützen. Stattdessen setzen Bio-Bäuerinnen und -Bauern natürliche Mittel ein, wie zum Beispiel der Marienkäfer. Er frisst Blattläuse und schützt so die Pflanze.
Zudem sollte auf einem Biohof der Boden verschieden bepflanzt werden. Also wie im Abschnitt oben erwähnt, ist es wichtig, dass verschiedene Arten auf den Böden wachsen. Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern achten darauf, dass verschiedene Dinge angepflanzt werden, zum Beispiel zuerst Bohnen, dann Kartoffeln, dann Rüebli und so weiter. Das schützt den Boden. Er bleibt so länger fruchtbar.
Einmal im Jahr gibt es eine Überprüfung, ob die Regeln im Hof eingehalten werden. Dies sind aber nur einige von vielen Vorschriften, die für einen Biohof gelten.
Wie erkenne ich Bio-Lebensmittel?
«Bio» ist ein geschützter Begriff. Nur, wer die Regeln des Bio-Anbaus befolgt, darf seine Produkte als «bio» oder biologisch bezeichnen. In den Supermärkten erkennt man Bio-Lebensmittel an verschiedenen Zeichen, so genannten Labels.
Ist «bio» gesünder?
Es gibt ganz viele verschiedene Untersuchungen zu dieser Frage. Die Expertinnen und Experten sind sich nicht einig, ob Bio-Gemüse beispielsweise gesünder ist als normal angebautes Gemüse. Was man aber sagen kann: In Bio-Gemüse hat es fast keine Rückstände drin, die schädlich sind. Diese bleiben oft übrig, wenn Pestizide zum Einsatz kamen.
Was ist der Nachteil von «bio»?
Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern haben oft mehr Arbeit als andere, da vieles von Hand gemacht wird. Zum Beispiel muss der Bauer im SRF Kids Beitrag (siehe oben) das Unkraut in seinem Spargelfeld von Hand aus dem Boden kratzen, und zwar möglichst komplett, mit der ganzen Wurzel. In der nicht-biologischen Landwirtschaft spritzen die Bäuerinnen und Bauern in so einem Fall einfach ein Pestizid, und das Unkraut stirbt ab.
Zudem fällt die Ernte oft kleiner aus als bei normalem Anbau. Und das Risiko ist grösser, weil die Bäuerinnen und Bauern auch mehr vom Wetter abhängig sind. Darum sind Bio-Lebensmittel in der Regel teurer als nicht-biologische Produkte. Aber dafür bleiben die Böden auch länger gesund, und man kann länger damit arbeiten.