Seit 1931 erlebt Globi ein Abenteuer nach dem anderen. Mit «Globi bei der Müllabfuhr» ist nun das 99. Buch veröffentlicht worden. «Globi ist unser Micky Maus. Er gehört zum Schweizer Kulturgut. Dass ich ihn mitgestalten darf, ist eine grosse Ehre für mich als Illustrator», sagt Daniel Frick. Seit fast 20 Jahren erfindet und zeichnet er Geschichten mit der blauen Schweizer Starfigur.
Auch bei der neuesten Geschichte, «Globi bei der Müllabfuhr», hat Frick die Geschichte und Bilder gestaltet. Im Vorfeld war er zusammen mit seinem Team in einer Abfallverbrennungsanlage, um sich inspirieren zu lassen. Ein riesiges Abfallloch und eine nicht weniger eindrückliche Kralle, die den Müll transportiert. «Die Dimensionen werden einem erst bewusst, wenn man vor Ort ist», sagt der Zürcher. Darum war es gut, dass er die Stimmung und die Atmosphäre einfangen konnte. «Das fliesst alles in die Zeichnung hinein.»
Von der Skizze zum richtigen Globi
Erst werden die Zeichnungen auf dem Tablet skizziert und dann immer mehr verfeinert. Frick ist nicht der Einzige, der Globi zeichnet. Vier weitere Illustratoren sind ebenfalls am Werk.
Damit die Figur immer gleich aussieht, gibt es Regeln. Zum Beispiel sieht man den Kopf immer nur von der Seite. «Das war schon immer so, man hat noch nie beide Augen von Globi gleichzeitig gesehen», sagt Frick. Das mache es für seine Arbeit manchmal etwas schwierig von der Perspektive her.
Auch die typische karierte Hose ist klar definiert: In der Höhe sind es immer sieben bis acht Häuschen, die die Hose beinhaltet. Und das Muster ist immer gerade. «Heutzutage ist das mit dem Computer einfach gemacht. Ich kann einfach das Muster auf die vorskizzierte Hose legen», sagt der 58-Jährige. Aber früher musste man jedes Häuschen einzeln ins Muster zeichnen.
Globi: von Randale zu Vorbild
1931 entstand Globi als Werbefigur für das Warenhaus Globus. Kreiert hat ihn der Comiczeichner Robert Lips. In den ersten Geschichten war Globi eher ein «anarchistisch-konservativer Vogel», wie Christine Lötscher vom Institut für Sozialanthropologie im Interview sagt. Er hat damals beispielsweise noch geraucht, was heute undenkbar wäre für eine Kinderbuchfigur.
In den 1970er-Jahren wurde die Figur immer häufiger kritisiert. Gründe gab es einige. Einer davon: Die Feindbilder von Globi waren stets Menschen mit dunkler Hautfarbe. Auch werden heute nicht mehr Geschichten gezeigt, wo er den Hahn, der ihn frühmorgens weckt, kurzerhand umbringt und in den Suppentopf wirft.
Globi ist heute politisch korrekt und im aktuellen Band «Globi bei der Müllabfuhr» geht er sogar in ein Repair-Café, um einen Föhn zu retten. Danach muss er ihn aber entsorgen, weil er nicht mehr geflickt werden kann. Beim Recyclen schaut Globi dann ganz genau, was wohin entsorgt wird. Erschaffer Robert Lips hätte damals wohl nicht gedacht, dass Globi mal ein Recycling-Experte wird.
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