Gerade junge Menschen, wie etwa die Generationen Z und Alpha wachsen in einer stark digitalisierten Gesellschaft auf. Als Digital Natives nehmen sie den Kontrast von digital und analog anders wahr als ältere Generationen.
Da scheint die Frage, ob «Offline Spiele», wie Brett- oder Kartenspiele noch dem Zeitgeist entsprechen, durchaus legitim. Spielen die jüngeren Generationen noch so, wie zu «analogen» Zeiten? Sicher ist: Das gemeinsame Spielen am Familientisch prägt.
Lernfläche Spielbrett
Gerade junge Kinder machen beim Halten der Karten in der Hand und Verschieben einer Spielfigur erste taktile Erfahrungen, nehmen sich als selbstwirksam wahr. Weiter lernen sie sich beim Spiel auch in einer Gruppe zu behaupten und den Wettbewerb auszuhalten.
Ein Spiel ist also gleich viel mehr als einfach ein Spiel. Und: Kinder spielaffiner Eltern erleben deren Freude an Brett- oder Kartenspielen hautnah.
Jass-Nachwuchsförderung und Generationenaustausch
Die Anzahl Downloads von Apps, die Brettspiele simulieren, sind in den letzten Jahren stetig gestiegen. Seit rund einem Jahrzehnt ist auch bei analogen Brettspielen ein Anstieg der Verkaufszahlen zu beobachten, wobei diese nach dem Pandemiehoch wieder leicht sanken. Dem Schweizer Traditionsspiel Jassen kann man sowohl online als auch in der lokalen Beiz oder Zuhause in guter Gesellschaft frönen.
Es gibt im Moment Bestrebungen, die Jass-Kultur wieder vermehrt unter die Jüngsten zu bringen. In diesem Unterfangen spielt der Bildungssektor eine wichtige Rolle. Das Kulturprozent der Migros Ostschweiz vermittelt mit dem Projekt Generationen-Jass erfahrene Jasser und Jasserinnen an Lehrpersonen und Schulklassen. Dabei unterstützen die Jasserinteressierte Lehrpersonen bei der Jasseinführung und lehren Schülerinnen den Schieberjass. Die Tatsache, dass sich dabei verschiedene Generationen begegnen, ist genauso wichtig wie die Spielvermittlung selbst.