Es ist die Sensation des Jahres, zumindest für Dinosaurier-Fans: Im Sauriermuseum in Aathal ist momentan das Skelett eines echten Tyrannosaurus rex ausgestellt. Beziehungsweise wurde das Skelett aus den Überresten von drei Sauriern zusammengestellt.
Deshalb bekam das Skelett den Namen «Trinity». Mit 13 Metern Länge nimmt es einen ordentlichen Platz im Museum ein. Und mit den vielen begeisterten Fans wird es dann richtig eng.
Mysterium Dinosaurier
Das Museum erfreut sich dank «Trinity» eines regen Besucherandrangs. Warum finden wir Dinosaurier eigentlich so spannend? Zum einen hat es mit der Grösse und Mächtigkeit dieser Tiere zu tun. Ihr Körperbau ist speziell. Das Interesse für spezielle Tierarten oder auch Fabelwesen ist tief verankert: Schon vor 40'000 Jahren haben Menschen Zeichnungen von Kreaturen, die halb Mensch, halb Tier sind, in Steine geritzt.
Dämonen, Hexen, Drachen: Sie alle sind seit jeher Hauptdarstellerinnen in Geschichten und Märchen. Der Unterschied bei den Dinosauriern ist aber, dass sie tatsächlich existierten. Das macht sie für uns Menschen noch spannender und mysteriöser.
Hype dank «Jurassic Park»?
Aber es ist nicht nur die allgemeine Faszination für Fabelwesen und Dinosaurier, die den Hype um Dinos in der jüngeren Zeit ausgelöst hat. In den letzten Jahrzehnten haben vor allem Filmproduktionen dafür gesorgt, dass die Dinosaurier so populär geworden sind. Allen voran der Actionklassiker «Jurassic Park» von Steven Spielberg, der 1993 erschien. Danach folgten zahlreiche Filme, Serien und auch Kinderfilme.
Der Boom insbesondere um den T-Rex war riesig. Und ist es bis heute. Manchmal habe ich das Gefühl, er verfolgt mich.
«Wir wussten damals nicht, ob die Menschen sich wirklich für Dinosaurier interessieren würden», sagt Esther Wolfensperger von der Museumsleitung des Dinosaurier-Museums Aathal. Das Museum wurde 1992 eröffnet, also ein Jahr vor der Veröffentlichung von «Jurassic Park». «Der Boom insbesondere für den T-Rex war riesig. Bis heute. Manchmal habe ich das Gefühl, er verfolgt mich», sagt Ehrensperger.
Sie meint damit vor allem die Vermarktung. «Wenn ich an der Bushaltestelle stehe, sehe ich Kinder mit T-Rex-Pullis, T-Rex-Schuhen, T-Rex-Rucksäcken.» Der T-Rex ist der Inbegriff für Dinosaurier geworden. «Die Menschen lieben Raubtiere, und den T-Rex insbesondere», sagt sie.
Schattenseiten des Dino-Hypes
Der Boom um die Dinosaurier hat auch seine Schattenseiten. Forschende kritisieren vor allem, dass die Knochen in Versteigerungen nur aus Prestige- und Geldgründen unter den Nagel kommen. Knochenfundstücke werden für Millionen versteigert: Ein anonymer Sammler blätterte für ein Tyrannosaurus-Skelett, das im Oktober 2020 in London versteigert wurde, satte 31 Millionen Dollar hin. Eine Rekordsumme. Hingegen sind Funde wie versteinerte Kotballen auf diesem Markt uninteressant, obwohl diese für die Forschung sehr aufschlussreich wären.