Worum geht’s?
Ein Auto fährt übers Land und durch die Zeit. Das Auto ist der Schauplatz der animierten Virtual-Reality-Kurzfilms «Pearl».
Zu Beginn des Films ist Pearl ein kleines Mädchen. Ihr Vater fährt das Auto. In fünf Minuten erzählt der Film eine Vater-Tochter-Geschichte, die eigentlich mehrere Jahre dauert.
Als Zuschauerin sitzt man mitten im Geschehen auf dem Beifahrersitz. Die Geschichte wird nicht in Worten erzählt. Manchmal muss man sich zur Rückbank drehen, um zu sehen, wie Pearl dort als Teenagerin mit ihren Freunden sitzt. Oder, um zu merken, dass Pearl nun selbst den Wagen fährt und ihren Vater abholt.
Warum ist’s interessant?
«Pearl» ist der erste Virtual-Reality-Film, der für einen Oscar nominiert ist. Der Film tritt in der Kategorie «Animierter Kurzfilm» an. Es ist auch das erste Mal, dass Google nominiert ist. Zumindest indirekt.
«Pearl» entstand im Rahmen des Google-Projekts «Spotlight Stories», bei dem Künstler die Erzählmöglichkeiten mit virtueller Realität erforschen. «Pearl» ist darum auch erzähltechnisch interessant.
Die Geschichte kommt ohne grosse Action mit einfachen Bildern aus und braucht auch keine Dialoge. Für die Zuschauerin reicht der Sitzplatz im Auto. Das schafft eine emotionale Nähe. Das ist rührend und natürlich auch etwas kitschig. Gelungen kitschig.