Francesco Micieli (geb. 1956 in Santa Sofia d'Epio) zog 1965 mit seinen Eltern aus einem albanischsprachigen Dorf in Kalabrien ins Emmental. Er studierte Romanistik und Germanistik an den Universitäten Bern, Cosenza und Florenz.
Er arbeitete als Schauspieler, Autor und Regisseur am Protheater Solothurn sowie am Theater am Scharfenegge in Burgdorf. Micieli lebt als freier Autor in Bern. Er lehrt an der Schule für Gestaltung in Bern sowie am Literaturinstitut in Biel.
Lesetipp
«Hundert Tage mit meiner Grossmutter» (2016). Marios Grossmutter träumt im Pflegeheim, sie habe noch hundert Tage zu leben. Mario sucht die eigenwillig lebenskluge Alte Tag für Tag auf und er notiert, was ihm von den Besuchen besonders bleibt. Dabei oszilliert der Text zwischen Realismus und magischer Überhöhung. Und darin eingefügt finden sich die auf kleine Zettel notierten Erkenntnisse der Sterbenden, die sie dem Enkel beim Abschied zusteckt. In seiner mal kargen, mal leuchtenden Sprache von fast archaischer Wucht schildert der Erzähler dieses unspektakuläre Abschiednehmen mit zarter Trauer und tröstlichem Humor. (Hans Ulrich Probst, SRF Literatur)
Wichtigste Werke
- «Hundert Tage mit meiner Grossmutter». Zytglogge, 2016.
- «Schwazzenbach». Zytglogge, 2012.
- «Liebe im Klimawandel». Zytglogge, 2010.
- «Meine italienische Reise». Zytglogge, 1996.
- «Ich weiss nur, dass mein Vater grosse Hände hat. Tagebuch eines Kindes». Zytglogge, 1986.