Der Wahl-Basler Guy Krneta (geb. 1964 in Bern) reimt und schreibt in Berndeutsch. Er ist Mitglied des Spoken-Word-Ensembles «Bern ist überall» und «Krneta, Greis & Apfelböck». Davor war Krneta Dramaturg an der Württembergischen Landesbühne Esslingen und am Staatstheater Braunschweig sowie Co-Leiter des Theaters Tuchlaube und Dramaturg beim Theater Marie in Aarau.
Krneta engagiert sich ausserdem kulturpolitisch: Er initiierte unter anderem das Schweizerische Literaturinstitut in Biel und ist Mitbegründer des Künstlerinnen- und Künstlernetzwerks «Kunst+Politik». Für seine kulturpolitischen Tätigkeiten erhielt er 2012 den Prix Suisseculture. 2015 erhielt er zudem den Schweizer Literaturpreis.
Lesetipp
«Unger üs» (2014). «Familienalbum» ist der Untertitel dieses Kompendiums von berndeutschen Texten, die grösstenteils für die Bühne verfasst wurden. In der Tat: Die Geschichten vom «Unggle Sämi» oder von der Cousine Vivienne erinnern an das Blättern in einem Fotoalbum. Es sind literarische Momentaufnahmen, klug und scharf erfasst, der Schalk sitzt meist zuvorderst, ohne dass der politisch-gesellschaftliche Impetus je vergessen ginge. Ein schönes Beispiel ist der groteske Dorftratsch über «Unggle Sämi», der als einziger Nichtschwuler im Schwulenchor Köniz singt. «Unger üs» ist beste literarische Bühnenkunst in schriftlicher Gestalt. (Markus Gasser, SRF Literatur)
Wichtigste Werke
- «Filetschtück». Der gesunde Menschenversand, 2016.
- «Unger üs. Familienalbum». Der gesunde Menschenversand, 2014.
- «Umkehrti Täler». Cosmos, 2011.
- «Mittelland – Morgengeschichten». Der gesunde Menschenversand, 2009.