Paul Nizon (geb. 1929 in Bern) wuchs als Sohn eines Russen und einer Schweizerin in Bern auf. Er promovierte in Kunstgeschichte und war mit 32 leitender Kunstkritiker bei der NZZ, bevor er sich der Literatur zuwandte.
Seit 1977 lebt er als freier Autor in Paris und schreibt über die alltäglichen Beobachtungen, die er in der Grossstadt als Flaneur macht. Nizons Essay «Diskurs in der Enge» (1970) über die Schweiz jener Zeit wird bis heute als geflügeltes Wort verwendet. 2014 erhielt er den Grand Prix Literatur des Bundesamts für Kultur.
Lesetipp
«Die Belagerung der Welt» (2013). «Ich bin kein Erzähler», sagt Paul Nizon. Er schreibt stattdessen Tagebuch: Journale eigener Art, und das seit über 50 Jahren. Es sind Aufzeichnungen in eigener Sache. 3000 bis 4000 Seiten Notizen in jeder Dekade. Ihre Essenz steht unter dem Titel «Die Belagerung der Welt». Der Schweizer Paul Nizon lebt seit Jahrzehnten in Paris. Und darum geht es: um die Stadt, um Reisen, Bücher und um Frauen. Und um den Autor, natürlich: Paul Nizon im Soundtrack seines Lebens. (Rainer Schaper, SRF Literatur)
Wichtigste Werke
- «Die Belagerung der Welt. Romanjahre». Suhrkamp, 2013.
- «Journale 1961-2010». Suhrkamp, 2002-2012.
- «Das Jahr der Liebe». Suhrkamp, 1981.
- «Stolz». Suhrkamp, 1975.
- «Diskurs der Enge». Kandelaber, 1970.
- «Canto». Suhrkamp, 1963.