Ralph Dutli (geb. 1954 in Schaffhausen) studierte von 1974 bis 1980 in Zürich und Paris Romanistik und Russistik und promovierte 1984. Während 14 Jahren lebte er in Paris, bevor er 1994 als freier Autor nach Heidelberg zog. Dutli ist Herausgeber und Übersetzer der Werke des russischen Dichters Ossip Mandelstam und Spezialist für die russische Literaturgeschichte. Für seinen Roman «Soutines letzte Fahrt» wurde Dutli 2013 sowohl für den Schweizer als auch für den deutschen Buchpreis nominiert. 2014 erhielt er für sein Gesamtwerk den Düsseldorfer Literaturpreis, 2018 den Erich-Fried-Preis.
Lesetipp
«Soutines letzte Fahrt» (2013). Sommer 1943. Ein Leichenwagen rast durch das besetzte Frankreich, in seinem Inneren versteckt sich der Maler Chaim Soutine. Soutine steht auf der Liste der «entarteten Künstler», er ist schwer krank, ein Spital in Paris scheint seine einzige Rettung. Halb fiktiv, halb dokumentarisch zeigt Dutli in seinem Romandebüt die letzten 24 Stunden des grossen weissrussisch-jüdischen Künstlers im Delirium: Wie er als Jude verfolgt wurde, wie er dafür berüchtigt war, seine eigenen Bilder zu verbrennen oder mit dem Messer zu zerstören. Dutli erzählt expressiv-realistisch – so, wie Soutine seine Bilder malte. (Nicola Steiner, SRF Literatur)
Wichtigsten Werke
- «Die Liebenden von Mantua». Wallstein, 2015.
- «Soutines letzte Fahrt». Wallstein, 2013.
