Gertrud Leutenegger (geb. 1948 in Schwyz) ist in Schwyz aufgewachsen und hat an der Zürcher Schauspielakademie Regie studiert. Nach zahlreichen Aufenthalten in Hamburg, Florenz und Berlin lebte Gertrud Leutenegger längere Zeit in Japan.
Ihr vielseitiges Werk, das neben Prosa auch Lyrik umfasst, wurde mehrfach ausgezeichnet. 2010 wurde sie in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt berufen. Heute wohnt Gertrud Leutenegger in Zürich.
Lesetipp
«Panischer Frühling» (2014). Was für eine hauchzarte Liebesgeschichte zwischen einer Schweizer Dame in vorgeschrittenem Alter und dem im Gesicht entstellten, jungen Verkäufer einer Obdachlosenzeitung in London! Diese Liebe existiert nur in Worten, im Evozieren von Vergangenheit. Zur London Bridge, wo Jonathan seine Zeitungen verkauft, zieht es die Erzählerin in ihrer Panik angesichts der eigenen Vergänglichkeit. Dort, mitten im Menschenstrom, verführen die beiden einander erzählend in ihre so unterschiedlichen Kindheiten zurück. Ein wunderbares Gespinst von Geschichten, Erinnerungen und Gegenwarten entsteht, in welchem die Kraft des Erzählens und damit der Literatur dem Gang des Zerfalls entgegensteht. (Markus Gasser, SRF Literatur)
Wichtigste Werke
- «Späte Gäste». Suhrkamp, 2020.
- «Panischer Frühling». Suhrkamp, 2014.
- «Matutin». Suhrkamp, 2008.
- «Acheron». Suhrkamp, 1994.
- «Ninive». Suhrkamp, 1977.