Romana Ganzoni (geb. 1967 in Scuol) studierte Geschichte und Germanistik in Zürich. Nach einem Aufenthalt in London unterrichtete sie zwanzig Jahre am Gymnasium, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Ganzoni schreibt Erzählungen, Gedichte, Essays und Romane, Kommentare und Kolumnen in verschiedenen Zeitungen und Blogs, sowohl auf Deutsch als auch auf Rätoromanisch.
2014 war sie Finalistin beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt. Für ihren Erzählband «Granada Grischun» (2017) und ihren ersten Roman «Tod in Genua» (2019) wurde sie mit dem Bündner Literaturpreis 2020 ausgezeichnet. Ganzoni lebt mit ihrer Familie in Celerina.
Lesetipp
Romana Ganzonis Drama spielt an einem einzigen Tag, dem 5. September 2018. Das Paar Nina und Paul ist aus Zürich für eine Beerdigung angereist. Der Tod der geliebten zia Matilde, die hundertjährig verstorben ist, nimmt von einem Moment auf den anderen die Erinnerungen eines ganzen Jahrhunderts mit sich fort. Symbolisch verbindet sich der Tod der eleganten und stets rauchenden Frau Matilde mit dem Zerfall Genuas, dieser ereignisreichen und einst so pompösen Stadt, die in den letzten Jahren marode geworden und von Korruption und Gewaltverbrechen gezeichnet war. Geheimnisvoll und sinnlich erzählt Romana Ganzoni vom Ende einer italienischen Ära – und vom Ende einer Liebesbeziehung. (Salomé Meier, SRF Literatur)
Wichtigste Werke
- «Magdalenas Sünde». Telegramme, 2021.
- «Vent per mia vela. 32 poesias e prosa cuorta». Lia Rumantscha, 2020
- «Tod in Genua». Rotpunktverlag, 2019.
- «Granada Grischun». Rotpunktverlag, 2017.