Nie hätte Rolf Lyssy gedacht, dass seine Einbürgerungskomödie «Die Schweizermacher» (1978) zum erfolgreichsten Schweizer Film aller Zeiten avancieren würde. Aber dass der Autor und Regisseur weit übers Pensionsalter hinaus arbeitet, war dem 81-Jährigen schon lange klar. Er beteuert sogar, seine neue Komödie «Die letzte Pointe» sei nicht sein letzter Film. Er arbeite bereits an einem neuen Projekt.
Leichter Film über schwere Themen
Aber vorerst feiert «Die letzte Pointe» am Zurich Film Festival Weltpremiere. Darin entlarvt Lyssy mit einem Augenzwinkern unsere Hilflosigkeit, wenn’s ums Sterben geht.
Seine Filmheldin ist eine Rentnerin, die ohne ihr Wissen von ihrer Urenkelin auf einer Dating-Plattform für Senioren angemeldet wird. Als plötzlich ein Freier vor ihrer Tür steht, ist die 89-Jährige so verwirrt, dass sie glaubt, an Demenz zu leiden. Deshalb will die alte Dame Sterbehilfe in Anspruch nehmen, was in ihrem Umfeld für grosse Aufregung sorgt.
Rolf Lyssy ist selbst Mitglied der Sterbehilfe-Organisation Exit und findet: «Die liberale Haltung der Schweiz in Sachen Sterbehilfe ist eine Errungenschaft. Die dürfen wir nicht aufgeben.»
Comeback mit 81
In letzter Zeit hat Lyssy Dokumentarfilme wie «Ursula – Leben in Anderswo» (2012) gedreht. Sein letzter Spielfilm, «Ein klarer Fall» (1995), liegt ganze 22 Jahre zurück. Daher darf man bei seinem neuen Werk «Die letzte Pointe» durchaus von einem Comeback reden.
Aber ob der neue Film beim Publikum ebenso gut ankommt wie Lyssys Klassiker, muss sich zeigen. Denn wirklich lustig ist die Komödie selten. Und richtig Tempo nimmt sie auch nicht auf. Schön hingegen sind die Aufnahmen des Kameramanns Elia Lyssy, Sohn des Regisseurs.