Die Erfolgsgeschichte begann 2001. Da kam «The Fast and the Furious» in die Kinos. Ein Bromance zwischen einem Undercover-Cop (Paul Walker) und einem Dieb (Vin Diesel). Der Polizist sollte den Kriminellen in den Knast bringen. Was er am Ende nicht tat.
Macho-Kino
«The Fast and the Furious» war ein besserer B-Movie mit Autorennen, muskulösen Männern in Tanktops und gutaussehenden Frauen.
Er hat 38 Millionen Dollar gekostet und wurde über 200 Millionen gespielt. Der bisher letzte Teil der Reihe hat über 200 Millionen gekostet und hat über eine Milliarde Dollar eingespielt.
Ligawechsel
Nicht nur was das Budget angeht, spielt die «Fast & Furious»-Franchise mittlerweile in einer anderen Liga.
Actionfilm bleibt Actionfilm
Klar: Die Filme sind immer noch No-Brainer – Spektakel für Menschen, die Faustkämpfe und Verfolgungsjagden am laufenden Band mögen, denen Action wichtiger als komplexe Handlung ist. Eine Mischung aus James Bond und «Mission Impossible».
Tschüss, weisser Held
Aber die Filmreihe zeigt, wohin die Diskussionen in Hollywood über Diversität und Gleichberechtigung hinführen.
In den ersten drei Filmen stand der traditionelle, weisse, männliche Held im Mittelpunkt. Mit dem vierten Teil 2009 änderte sich das. Nicht mehr der Einzelne zählte, sondern die Gruppe.
Bald gab es nur noch einen Weissen, in einer Crew, die von koreanischen, afro-amerikanischen, südafrikanischen, israelischen, britischen und brasilianischen Schauspieler:innen dargestellt wurde.
Tschüss, weisser Regisseur
Herkunft und Hautfarbe sind in den Filmen nie Thema. Es geht um eine Gruppe von Ausseiter:innen, von Dieben, die klauen und trotzdem zu den Guten gehören. Sie sehen sich selbst als eine grosse Familie.
Auch hinter der Kamera dominiert die Vielfältigkeit. Der Afro-Amerikaner John Singleton war Regisseur bei «2 Fast 2 Furious». Justin Lin, ein Amerikaner mit taiwanesischen Wurzel, drehte mittlerweile fünf Filme der Reihe.
Der in Malaysia geborene Australier James Wan übernahm den siebten Teil. Und der Afro-Amerikaner F. Gary Gray war für den bisher letzten Film verantwortlich.
Oscarpreisträgerinnen sind dabei
Frauen wurden im Laufe der Zeit immer wichtiger. Wer hätte sich vor 20 Jahren vorstellen können, dass Actionstar Vin Diesel neben den Oscarpreisträgerinnen Charlize Theron und Helen Mirren spielt?
Frauen hinters Steuer
Die beiden, Michelle Rodriguez, Gil Gadot und andere zeigten: Rennfahren und Faustkämpfe sind keine Männersache.
Für Action-Fans ein Highlight in Teil 6: Die Kampfszene von Michelle Rodriguez mit Ex-MMA-Kämpferin Gina Carano in der Londoner U-Bahn.
Die Kinokassen klingeln
Diversität ist gut fürs Geschäft. Die «Fast & Furios»-Film bewiesen, dass Frauen, People of Color und Minderheiten in den Hauptrollen Blockbuster tragen.
Mehr Ethnien, mehr Geld
Hauptdarstellerin Michelle Rodriguez hat mal in einem Interview mit der L.A.-Times gesagt: «Wenn jeder, der die Hauptrolle spielt, weiss ist, fühlen sich viele Leute nicht einbezogen. Glauben Sie nicht, dass sie mehr Karten für die Filme kaufen, in denen sie sich einbezogen fühlen?»
Die Sache ist aufgegangen. Bisher hat die «Fast & Furious»- Reihe über fünf Milliarden Dollar eingespielt.