Zum Inhalt springen
Video
«Fast & Furious» – seit 20 Jahren rasen sie über die Leinwand
Aus 10 vor 10 vom 13.07.2021.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 34 Sekunden.

20 Jahre «Fast & Furious» Mit Vollgas Richtung Diversität

Seit 20 Jahren rasen Vin Diesel und Co. über die Highways. Für viele ist das stupide Action. Aber da steckt mehr dahinter.

Die Erfolgsgeschichte begann 2001. Da kam «The Fast and the Furious» in die Kinos. Ein Bromance zwischen einem Undercover-Cop (Paul Walker) und einem Dieb (Vin Diesel). Der Polizist sollte den Kriminellen in den Knast bringen. Was er am Ende nicht tat.  

Zwei Männer mit Sonnenbrille in einem Auto. Es sind die Hollywoodstars
Legende: Vin Diesel und Paul Walker waren die Helden des ersten Teils von «The Fast and the Furious». Universal

Macho-Kino

«The Fast and the Furious» war ein besserer B-Movie mit Autorennen, muskulösen Männern in Tanktops und gutaussehenden Frauen.

Er hat 38 Millionen Dollar gekostet und wurde über 200 Millionen gespielt. Der bisher letzte Teil der Reihe hat über 200 Millionen gekostet und hat über eine Milliarde Dollar eingespielt.  

Drei Frauen und drei Männer, die bedrohlich schauen.
Legende: Wegen Corona wurde der neunte Teil von «Fast & Furious» mehrfach verschoben. Universal

Ligawechsel

Nicht nur was das Budget angeht, spielt die «Fast & Furious»-Franchise mittlerweile in einer anderen Liga.

«Fast & Furious 9» – Die Filmkritik

Box aufklappen Box zuklappen

Der ehemalige Dieb Dom und seine Frau Letty haben sich entschieden ein ruhiges Leben zu leben. Aber wie üblich bei den «Fast & Furious»-Filmen dauern solche Ruhephasen nicht lang.

Gefährliche Computertechnik wird gestohlen. Und zwar von Doms jüngeren Bruder Jacob. Die beiden haben sich Jahrzehnte nicht gesehen. Dom glaubt, Jacob habe seinen Vater getötet.

Dom und Letty ziehen mit ihrem alten Team los, mit dem sie schon viele Abenteuer erlebt haben: als Diebe oder als Helfer des Geheimdienstes. Eine weltweite Jagd beginnt.

Die Actionsequenzen sind spektakulär, teilweise unglaublich, unglaublich übertrieben, dass man das Gefühl hat, sich in einer Parodie befindet.

Wer an Filmen dieser Art Spass hat, kann sich das Spektakel ansehen. Auch wenn von vornherein klar ist, dass das Ende keine Überraschung bieten wird. Aber bei «Fast & Furious» ist der Weg zum Finale das Ziel.

Actionfilm bleibt Actionfilm

Klar: Die Filme sind immer noch No-Brainer – Spektakel für Menschen, die Faustkämpfe und Verfolgungsjagden am laufenden Band mögen, denen Action wichtiger als komplexe Handlung ist. Eine Mischung aus James Bond und «Mission Impossible».

Frauen und Männer in Abendgardrobe gehen am hellichten Tag Stufen runter.
Legende: Am Anfang wurde nur in den USA gedreht. Heute rund um die Welt. Universal

Tschüss, weisser Held

Aber die Filmreihe zeigt, wohin die Diskussionen in Hollywood über Diversität und Gleichberechtigung hinführen.

In den ersten drei Filmen stand der traditionelle, weisse, männliche Held im Mittelpunkt. Mit dem vierten Teil 2009 änderte sich das. Nicht mehr der Einzelne zählte, sondern die Gruppe.

Bald gab es nur noch einen Weissen, in einer Crew, die von koreanischen, afro-amerikanischen, südafrikanischen, israelischen, britischen und brasilianischen Schauspieler:innen dargestellt wurde.

Die Schauspieler nach Drehschluss. Sie grinsen in die Kamera.
Legende: Das Ende der Dreharbeiten von «Fast&Furious» Teil 9. Universal

Tschüss, weisser Regisseur

Herkunft und Hautfarbe sind in den Filmen nie Thema. Es geht um eine Gruppe von Ausseiter:innen, von Dieben, die klauen und trotzdem zu den Guten gehören. Sie sehen sich selbst als eine grosse Familie.

Auch hinter der Kamera dominiert die Vielfältigkeit. Der Afro-Amerikaner John Singleton war Regisseur bei «2 Fast 2 Furious». Justin Lin, ein Amerikaner mit taiwanesischen Wurzel, drehte mittlerweile fünf Filme der Reihe.

Der in Malaysia geborene Australier James Wan übernahm den siebten Teil. Und der Afro-Amerikaner F. Gary Gray war für den bisher letzten Film verantwortlich.

Eine Frau und ein Mann zielen mit einer Waffe.
Legende: Gil Gadot spielte in vier «Fast & Furious»-Filmen mit. Heute kennt sie jeder als Comic-Heldin Wonder Woman. Universal

Oscarpreisträgerinnen sind dabei

Frauen wurden im Laufe der Zeit immer wichtiger. Wer hätte sich vor 20 Jahren vorstellen können, dass Actionstar Vin Diesel neben den Oscarpreisträgerinnen Charlize Theron und Helen Mirren spielt?

Eine blonde Frau neben einem Waffenschrank
Legende: Charlize Theron spielt die Schurkin in Teil 8 und auch im kommenden 9. Teil. Universal

Frauen hinters Steuer

Die beiden, Michelle Rodriguez, Gil Gadot und andere zeigten: Rennfahren und Faustkämpfe sind keine Männersache.  

Für Action-Fans ein Highlight in Teil 6: Die Kampfszene von Michelle Rodriguez mit Ex-MMA-Kämpferin Gina Carano in der Londoner U-Bahn.

Die Kinokassen klingeln

Diversität ist gut fürs Geschäft. Die «Fast & Furios»-Film bewiesen, dass Frauen, People of Color und Minderheiten in den Hauptrollen Blockbuster tragen.

Eine Frau sitzt auf der Motohaube eines fahrenden Wagens
Legende: Michelle Rodriguez war in Teil 1 dabei und kam in Teil 4 wieder. Sie ist bis heute dabei. Universal

Mehr Ethnien, mehr Geld

Hauptdarstellerin Michelle Rodriguez hat mal in einem Interview mit der L.A.-Times gesagt: «Wenn jeder, der die Hauptrolle spielt, weiss ist, fühlen sich viele Leute nicht einbezogen. Glauben Sie nicht, dass sie mehr Karten für die Filme kaufen, in denen sie sich einbezogen fühlen?»

Die Sache ist aufgegangen. Bisher hat die «Fast & Furious»- Reihe über fünf Milliarden Dollar eingespielt.

SRF 1, 10v10, 15.7.2021, 21:50 Uhr

Meistgelesene Artikel