Tagsüber arbeitet Alex (Jennifer Beals) in einem Stahlwerk. Nachts geht sie ihrer wahren Leidenschaft nach: Sie tanzt in einer Bar in der Nachbarschaft.
Eigentlich würde sie gerne Profitänzerin werden. Sie traut sich aber wegen der fehlenden Ausbildung nicht, sich bei der renommierten Tanzschule in Pittsburgh anzumelden.
Viele Preise trotz Verrisse
Die Story von «Flashdance» ist ziemlich seicht. Bei der Kritik fällt der Film durch. Und trotzdem: Als der Film am 15. April 1983 raus kommt, strömt das Publikum in Scharen ins Kino und katapultiert ihn auf Platz drei der erfolgreichsten Filme des Jahres in den USA.
Der Film erhält Preise, vor allem für den Soundtrack mit mehreren Hits. Für den Titelsong «Flashdance – What A Feeling» gibt es einen Oscar, einen Golden Globe und einen Grammy, «Maniac» wird für dieselben Preise nominiert.
Musikclips als neue Marketingidee
Die Musik und der Tanz sind denn auch das, was den Reiz von «Flashdance» ausmacht. Im Film sind die Songs im Stil von Musikvideos inszeniert – damals eine neue Idee. Daraus werden auch Clips für den Musiksender MTV geschnitten – Gratiswerbung für den Film. Ein Marketingtrick, der sich durchsetzt.
Die Clips finden einen weiteren Verwendungszweck: In vielen US-Clubs sind damals nicht DJs, sondern VJs am Werk. Sie projizieren Videoclips auf Leinwände, zu denen die Leute tanzen. Gemäss «New York Times» schickt die Produktionsfirma Paramount rund 200 Videokassetten an die populärsten Clubs in 60 Städten. Dadurch wird nicht nur der Film bekannt, auch das Album des Soundtracks verkauft sich millionenfach.
Oft kopierte Szenen
Auch sonst hinterlässt der populäre Musikfilm Spuren, er wird oft zitiert und kopiert. Jennifer Lopez’ Videoclip zu «I’m Glad» ist eine einzige Hommage an «Flashdance». Damit handelte sie sich prompt ein Gerichtsverfahren ein, ihr Label Sony musste Lizenzgebühren an Paramount zahlen.
Auch Spice Girl Geri Halliwell lässt sich von «Flashdance» inspirieren. In ihrem Clip zu «It’s Raining Men» tanzt sie eine Szene aus dem Film nach. 2008 startet eine Musical-Adaption von Flashdance. Sie wird bis heute immer wieder aufgeführt.
Startrampe für Jennifer Beals
Der Film ist auch der Karrierestart der damals 20-jährigen Hauptdarstellerin Jennifer Beals, die dieses Jahr 60 wird. Der bekannte Filmkritiker Roger Ebert schreibt damals: «Jennifer Beals ist ein Naturtalent. Sie braucht nur einen Agenten mit dem Naturtalent, schlechte Drehbücher abzulehnen.»
Diesen Agenten findet sie nicht. Sie spielt zwar zahlreiche Rollen, etwa in «The Bride» (1985) an der Seite von Sting oder in «The Book Of Eli» (2010) mit Denzel Washington. An den Erfolg von 1983 kann sie allerdings nicht mehr anknüpfen.
In «Flashdance» findet Jennifer Beals’ Alex schliesslich den Mut, an der Tanzschule vorzusprechen. Natürlich gibt’s eine Einladung zum Vortanzen, natürlich begeistert sie die Auswahlkommission.
So weit, so banal. Sehenswert bleibt «Flashdance» trotzdem: wegen Jennifer Beals, ihrer mitreissenden Tanzszenen und dem knalligen 80er-Soundtrack.