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50. Jubiläum «The Jungle Book» – Walt Disneys letzter Streich

Balu und Louie sind tierische Kultfiguren, die bis heute Kinderherzen erobern. Eine Verbeugung vor Disneys letztem Werk, das vor 50 Jahren Premiere feierte.

Moglis Abenteuer kennt jedes Kind: Als Säugling ausgesetzt, von Panther Bahira gefunden und beinahe verschlungen. Schliesslich wird der kleine Menschenjunge von einer Wolfsfamilie aufgezogen und wächst im Schutze seiner vielen Dschungelfreunde zu einem mutigen Jungen heran.

Liebe ist stärker als jede Freundschaft

Ein Bär und ein Junge
Legende: Bananenpflücken für Dummies. Balu der Bär macht's möglich. Disney

Doch im Dschungel lauern Gefahren: Der mächtige Tiger Shir Khan hat die Verfolgung bereits aufgenommen. Die hinterlistige Schlange Kaa lullt Mogli mit ihren hypnotisierenden Augen ein. Geier machen sich über die geringen Überlebenschancen des Jungen lustig. Aber dann findet Mogli in Balu dem Bären einen ebenso starken wie gemütlichen Freund.

Mit ihm geht er im Dschungel durch dick und dünn. Nichts scheint über ihre Freundschaft zu gehen. Bis Mogli eines Tages den sirenenhaften Gesang eines Menschenmädchens hört …

Disneys Herzensprojekt

Die Verfilmung von Joseph Rudyard Kiplings Roman «The Jungle Book» war ein Wunschprojekt von Walt Disney, auf dessen Umsetzung er viele Jahre warten musste. Als es endlich dazu kam, hatte sein Zeichentrick-Studio bereits 18 abendfüllende Animationsfilme in die Kinos gebracht. Darunter Klassiker wie «Snow White», «Dumbo» oder «Alice in Wonderland».

Disney hielt sich nur lose an Kiplings Vorlage. Seine Adaption sollte witzig, tollkühn und herzerwärmend sein. Den über 70 Mitarbeitern, die den Figuren mit Bleistift und Farbe Leben einhauchten, war es gar verboten, Kiplings Buch zu lesen. Mit dieser radikalen Massnahme wollte Disney eine allzu starke Beeinflussung durch die Originalgeschichte vermeiden.

Munteres Musical

Disney erfand viele Charaktere neu und verpackte sie in ein munteres Musical. Bei der Animation der Figuren waren ihm möglichst realitätsnahe Bewegungen wichtig. Eine besonders grosse Herausforderung war für die Zeichner die tanzende Affenbande.

Ein Mann mit Donald und einem Buch in der Hand.
Legende: Keine lahme Ente: Walt Disney setzte seine grössten Visionen um. Disney

Da echte Affen bekanntlich nicht tanzen, suchte Disney nach menschlichen Modellen, die tierisch gut tanzen können. Schlussendlich lud er eine ganze Jazz-Band ins Filmstudio ein, um seinen Animationskünstlern eine lebendige Vorlage zu bieten.

Mindestens so einprägsam wie die Figuren sind die Songs aus dem Film. Kaum jemand, der die Melodie von Balus «The Bare Necessities» («Probier’s mal mit Gemütlichkeit») nicht mitsummen kann. Das Lied erhielt 1967 eine Oscar-Nominierung in der Sparte «Best Original Song».

Walt Disneys letzter Film

Disneys «The Jungle Book» war das letzte Werk des Zeichentrick-Meisters. Noch während der Fertigstellung im Herbst 1966 verstarb er 65-jährig.

Disney beeinflusste den kreativen Herstellungsprozess nicht mehr in dem Masse, wie er das bei «Snow White» oder «Pinocchio» getan hatte. Dennoch trägt der Film, als letzter der Walt-Disney-Ära, die unverwechselbare Handschrift des Altmeisters.

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