«A Land Imagined» aus Singapur gewinnt den internationalen Wettbewerb von Locarno. Der Film von Siew Hua Yeo mischt gekonnt Dokumentarisches mit Thriller-Elementen.
Die Handlung des Films dreht sich um einen verschwundenen chinesischen Arbeiter auf einer Grossbaustelle in Singapur. Ein Polizist macht sich auf die Suche nach dem Vermissten und taucht dabei ein in die harte Welt der Gastarbeiter.
Die Koproduktion aus Singapur, Frankreich und den Niederlanden «A Land Imagined» zeigt die ausbeuterische Welt der Grossbaustellen.
«Ein verdienter Gewinner»
Die Jury unter der Leitung des chinesischen Regisseurs Jia Zhang-ke zeichnet «A Land Imagined» mit dem goldenen Leoparden aus. «Ein sehr verdienter Gewinner», sagt SRF-Filmredaktor Michael Sennhauser.
Der singapurische Regisseur Siew Hua Yeo nutze virtuos und fliessend alle Kanäle des Kinos: «Ton, Musik, Dialoge und Bilder schaffen eine Welt, die voller Sehnsucht und Gefahr steckt, aber auch unwiderlegbar verankert ist in der knallharten Arbeitssituation dieser fast rechtlosen Wanderarbeiter aus Ländern wie China, Bangladesh oder Malaysia», sagt Michael Sennhauser.
Den Preis für die beste Regie verleiht die Jury an die Chilenin Dominga Sotomayor für ihren Film «Tarde para morir joven». Beste Schauspielerin ist die Rumänin Andra Guți für ihre Rolle in «Alice T.». Bester Schauspieler ist der Südkoreaner Joobong Ki für «Gangbyun Hotel».
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Ausgezeichnete Schweizer Filme
Im Nachwuchswettbewerb «Cineasti del presente» erhält die Schweizerin Nicole Vögele den Spezialpreis der Jury für ihren Dokumentarfilm «Closing Time».
Die Kritiker der amerikanischen Zeitschrift «Variety» zeichnen den Schweizer Film «Le vent tourne» von Bettina Oberli mit dem «Variety Piazza Grande Award» aus.
Die Preise werden heute Abend auf der Piazza Grande in Locarno vergeben. Anschliessend wird der französische Film «I Feel Good» in Anwesenheit des Oscar-Preisträgers Jean Dujardin das Festival abschliessen.