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«Léon: The Professional»: Zu Jean Renos 75. Geburtstag
Aus Kultur Webvideos vom 30.07.2023.
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75. Geburtstag Wie Jean Reno Hollywoods Lieblings-Franzose wurde

Killer, Dichter, Taucher – der Schauspieler Jean Reno ist vielseitig einsetzbar. Auch dank seiner Mehrsprachigkeit, die er unter anderem seiner bewegten Jugend zu verdanken hat.

«Die grösste Herausforderung für mich war es, Englisch zu sprechen», sagt der französische Schauspieler Jean Reno 1994 in einem Interview über seine Rolle im Thriller «Léon: The Professional». Es war sein zweiter englischsprachiger Film. Und der erste, den er in den USA drehte.

«Ich habe versucht, ohne Akzent zu sprechen. So gut das eben geht», erzählt er weiter und lacht. Ob mit oder ohne Akzent: Die Rolle als Auftragsmörder, der plötzlich die Verantwortung für ein 12-jähriges Mädchen trägt, hat sich für Jean Reno gelohnt. «Léon: The Professional» war der internationale Durchbruch für den damals 46-Jährigen.

Ein Mann und ein Mädchen sitzen zusammen am Tisch.
Legende: «Léon: The Professional» war der Starschuss zu Jean Renos internationaler Karriere – und die erste Rolle der damals erst 12-jährigen Natalie Portman. Imago / Cola Images

Davor hatte er bereits in rund 20 französischsprachigen Filmen mitgespielt. Eine erste winzige Nebenrolle ergatterte er 1979 als Polizist in «Clair de femme» neben Romy Schneider. Sein Auftritt dauerte gerade mal knapp 30 Sekunden.

Italienischer Akzent ist einfacher

Richtig Fahrt nahm Jean Renos Karriere Anfang der 1980er-Jahre auf. Damals lernte er den französischen Regisseur Luc Besson kennen. Dieser war gerade Anfang 20, Jean Reno Anfang 30.

Zwei Männer stehen nebeneinander, der eine legt den Arm um die Schulter des anderen.
Legende: Luc Besson (rechts) machte Jean Reno berühmt. Der Thriller «Léon» soll von Luc Bessons eigener «Beziehung» mit Schauspielerin Maïwenn inspiriert sein – er war damals 31 Jahre alt, sie erst 15. Mehrfach wurden gegen den Regisseur auch Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs laut. Abd Rabbo Ammar / ABACA / Shutterstock

Besson sah Renos Potenzial und gab ihm seine ersten grösseren Rollen. In «Le grand bleu» verkörperte Reno 1988 einen Apnoetaucher.

Mit dem Film spielte er sich in Frankreich in die oberste Schauspiel-Liga, obwohl es sein erster Film auf Englisch war. «Meine Figur Enzo ist jedoch Italiener und spricht mit einem italienischen Akzent», sagt Reno im Interview. «Das war für mich einfacher.»

Ein Mann mit Taucheranzug und Taucherbrille auf der Stirn schwimmt im Wasser und hält sich an einer Joje fest.
Legende: Luc Besson gab ihm die ersten grossen Rollen: Jean Reno am Set von «Le grand bleu». Imago / Entertainment Pictures

Luc Besson führte auch bei «Léon: The Professional» Regie. Seit dem Thriller gilt Reno als international einsetzbarer Schauspieler.

Spanier, Franzose oder Marokkaner?

Er drehte auch schon Filme in Spanisch, Japanisch oder Italienisch. Letzteres zum Beispiel in «La tigre e la neve» an der Seite von Roberto Benigni, der auch Regie führte. Darin spielte Jean Reno einen irakischen Dichter.

Zwei Männer stehen nebeneinander und schauen in die Ferne.
Legende: In «La tigre e la neve» spricht Jean Reno Italienisch und Arabisch. Imago / Allstar

Insgesamt spricht Jean Reno fünf Sprachen fliessend. Aufgewachsen ist er in Marokko. Seine Eltern stammen ursprünglich aus Spanien.

Da sie auch die französische Staatsbürgerschaft besassen, musste Reno mit 19 Jahren für Frankreich Militärdienst leisten.

Altes Foto eines jungen Mannes mit Brille, der draussen sitzt.
Legende: Jean Reno 1967 in Casablanca in Marokko, wo er aufwuchs. Patrick Camboulive / Collection Christophel via AFP

«Ich betrachtete mich damals nicht als Franzose», sagt er später in einem Interview. «Das kam erst nach dem Militärdienst in Deutschland. Ich wurde nach Deutschland geschickt, da Frankreich dort nach dem Zweiten Weltkrieg Truppen stationiert hatte. Während meines Militärdiensts wurde ich stärker mit der französischen Denkweise vertraut.»

Altes Fotos eines jungen Mannes mit Brille, der in einem Raum sitzt.
Legende: Während seines Militärdienstes in Deutschland entstand um 1968/1969 dieses Foto. Patrick Camboulive / Collection Christophel via AFP

Er blieb in Frankreich. Und änderte seinen spanischen Taufnamen Juan Moreno y Herrera Jiménez zu Jean Reno. Um es in der französischen Filmwelt einfacher zu haben.

Über 90 Filme gedreht

Der Name schadete sicher auch in den USA nicht. Dort nennt man ihn «Hollywood’s favourite frenchman» – «Hollywoods Lieblings-Franzose».

Zu Renos Repertoire gehören Blockbuster wie «Mission: Impossible» oder«Godzilla». Bis heute hat der 75-jährige Reno über 90 Filme gedreht.

Ein Mann hält ein Messer in der einen Hand, mit dem anderen Arm umklammert er den Hals eines Gegners.
Legende: In «Mission: Impossible» spielte Jean Reno 1996 einen Agenten an der Seite von Tom Cruise. Imago / United Archives

Zu verdanken hat Jean Reno den internationalen Erfolg seiner Parade-Rolle in «Léon: The Professional». Darin spielt er übrigens einen Italiener, der in den USA lebt. Multikulturell, wie es typisch ist für Jean Reno.

Radio SRF 2 Kultur, Klangfenster, 29.07.2023, 19:30 Uhr

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