«Mögen Sie Chicago?» fragt Fahrer Yousef (Alexander Black). «Nicht im Winter.» antwortet Alan Clay (Tom Hanks). «Nein, die Band!» Aus den Lautsprechern trällert das Schmuselied «You’re the Inspiration» der Rockband Chicago. Mit dem Fahrtwind im Haar und der amerikanischen Pop-Ballade im Ohr fahren sie zur königlichen Audienz. Nach zwei Stunden kommen sie an. Alan Clay steigt aus – mitten in der Wüste. Das einzige was es hier gibt, sind ein Gebäudekomplex und ein riesiges, schwarzes Zelt.
In diesem versucht Clays Team die Präsentation der neusten Telefontechnologie vorzubereiten. Knackpunkt: sie haben kein Internet. Alan Clay verspricht, das Problem beim Treffen mit dem Assistenten des Königs am Nachmittag anzusprechen. Doch der Assistent kommt nicht und die königliche Audienz wird jeden Tag aufs Neue verschoben.
1. Das repetitivste Zitat
«Der König kommt heute nicht.» Diesen Satz bekommt Alan Clay jeden Tag von Neuem zu hören. Und jedesmal wird ihm versprochen, dass der König ihm morgen eine Audienz gewährt.
2. Der Regisseur
Mit «A Hologram for the King» hat Regisseur Tom Tykwer zum dritten Mal einen Film gedreht, der auf einem Roman basiert. 2012 verfilmte er David Mitchells «Cloud Atlas». Bei diesem Science-Fiction-Drama führte er zusammen mit den Wachowski-Geschwistern Regie. Vor sechs Jahre kam Tykwers Verfilmung von Patrick Süskinds Bestseller «Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders» in die Kinos. Seinen Durchbruch schaffte Tykwer mit «Lola rennt».
3. Fakten, die man wissen sollte
Obwohl «A Hologram for the King» grösstenteils in Saudi Arabien spielt, durften Tom Tykwer und sein Team nicht vor Ort filmen. Sie hatten lediglich eine allgemeine Drehbewilligung. Das heisst: Spielfilmszenen durften sie keine drehen, nur Stadt- und Landschaftsaufnahmen. Eine muslimische Crew hat sie gemacht. Denn Tykwer durfte als Nicht-Muslim nicht nach Mekka. Die Einstellungen mit den Schauspielern hat er dann in Marokko gedreht und im Schnitt alles zusammengetrickst.
4. Das Urteil
«A Hologram for the King» nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise nach Saudi Arabien. Anders als Dave Eggers' Roman beschäftigt sich der Film mehr mit schönen Naturaufnahmen und Clays Liebesbeziehung als mit Wirtschaftskritik und Globalisierung. Damit schafft Regisseur Tykwer eine unbeschwerte Atmosphäre. Mit deren Hilfe kann er schwere Themen mit einer grossen Leichtigkeit erzählen. Da werden sogar Hinrichtungen zur lustigen Anekdote.
Kinostart: 28.04.2016