Aufgewachsen in einem mondänen Hotel im bündnerischen Flims, beflügelte die illustre Gästeschar Daniel Schmids Phantasie. Werk und Leben waren bei Daniel Schmid eng verwachsen. Der Porträtfilm von CINEMAsuisse taucht ein in seine prägende Kindheit in den Bergen, erzählt vom Ausreissen aus der engen Bergwelt ins bewegte Berlin der 1960er und von der wegweisenden Begegnung mit Rainer Werner Fassbinder. Schmid erlag 2006 erst 64-jährig einem Krebsleiden.
Breites Filmspektrum
Das filmische Vermächtnis von Schmid reicht vom wunderlich-radikalen Frühwerk «Heute Nacht oder nie» bis zur publikumsträchtigen Politsatire «Beresina». Sein wohl eindringlichstes Werk ist der Dokumentarfilm über die Casa Verdi in Mailand: «Il bacio di Tosca», eine Liebeserklärung an die betagten Opernsängerinnen und Musiker, die nicht loslassen können und für welche die Bühne noch immer die Welt bedeutet.
Spiel- und Dokumentarfilme
Mit dem Film «Zwischensaison», das in einem heruntergekommenen Berghotel spielt, legte Daniel Schmid seine eigene Kindheit als Ursprung seines Schaffens offen. Schmid liess sich nicht auf eine Rolle festlegen: Er sprach sämtliche Landessprachen, drehte Spiel- und Dokumentarfilme, inszenierte Opern. Ganz unhelvetisch hegte Schmid keine Berührungsängste mit dem Glamour und besass den Mut, nach den Sternen zu greifen.
Subjektiver Blick auf die Welt
Diese Folge von CINEMAsuisse ist ein filmischer Streifzug durch Schmids Werk, getragen von seiner Stimme und seinem betont subjektiven Blick auf die Welt oder wie Schmid sagte: «Was heisst schon Wahrheit in einem Leben?». Daniel Schmid verstand es, traumwandlerisch zwischen vermeintlicher Wirklichkeit und Fiktion zu tanzen.