Der Titel «Creed» lässt einen nicht sofort an Sylvester Stallone denken. Aber wer dessen Boxerfilme kennt, weiss: Apollo Creed war der respektierte Rivale von Rocky Balboa (Sylvester Stallone). Creed starb bei einem Kampf im Ring. 30 Jahre später will sein unehelicher Sohn Adonis Johnson (Michael B. Jordan) auch Profi-Boxer werden. Dafür gibt er seinen Bürojob auf und reist nach Philadelphia. Er überredet Rocky, ihn zu trainieren.
Gemeinsam bereiten sie sich auf den ultimativen Kampf vor. Amateurboxer Adonis Johnson soll gegen den Weltmeister antreten. Mitten in der Trainingsvorbereitung bekommt Rocky Balboa die Diagnose Krebs.
1. Das stärkste Zitat
«Es geht nicht darum, wie hart du zuschlagen kannst. Es zählt, wieviele Schläge du einstecken kannst und ob du trotzdem weitermachst.» Diesen Satz aus «Rocky Balboa» (2006) zitiert Adonis Johnson.
2. Der Schauspieler
Sylvester Stallone hat mit Rocky Balboa eine einzigartige Figur geschaffen. Seit 1976 kämpft die fiktive Figur in der «Rocky»-Reihe im Kino. Und «The Italian Stallion» hat den Sprung von der Leinwand ins echte Leben geschafft: dank der erfundenen Boxer-Persönlichkeit wurde Sylvester Stallone in die «Internationale Boxing Hall of Fame» aufgenommen – und das obwohl er kein Boxer ist!
Nach 40 Jahren wurde Stallone für seine Nebenrolle in «Creed» (der siebte «Rocky»-Teil) mit dem Golden Globe Award geehrt. Diese Auszeichnung hat er wahrscheinlich eher für sein Lebenswerk – die «Rocky»-Reihe – gekriegt, als für sein schauspielerisches Können. Seine undeutliche Aussprache nimmt er mit Humor: in seiner Dankesrede bedankt sich Stallone, dass Produzent Robert Chartoff einem nuschelnden Schauspieler wie ihm, das Vertrauen schenkte.
3. Fakten, die man wissen sollte
«Creed» ist der erste Film aus der «Rocky»-Reihe, bei dem Sylvester Stallone nicht Regie geführt oder das Drehbuch geschrieben hat. Das hat der 29-jährige Regisseur Ryan Coogler übernommen. Und das, obwohl es erst sein zweiter Spielfilm ist.
4. Das Urteil
Wer Boxerfilme mag, kann mit «Creed» nichts falsch machen. Dramaturgisch ist das Drama wie der erste «Rocky»-Film aufgebaut. Wie sein Alter Ego ist Sylvester Stallone in die Jahre gekommen. Er gibt deshalb den Ring für den Nachwuchs frei. Was sich nicht geändert hat, ist die Botschaft: Es geht im Leben nicht ums gewinnen, es geht darum, wieder aufzustehen, wenn man am Boden ist. Und die Figur Rocky verkörpert dies wie keine andere: seit 40 Jahren steckt sie Schicksalsschläge ein und geht nie zu Boden.
Kinostart: 14.1.2016