- Der 6. Spider-Man-Kinofilm ist Spider-Mans erster Film im sogenannten Marvel Cinematic Universe.
- Die Geschichten und Superhelden in Marvels Kino-Universum sind lose miteinander verknüpft.
- Die treibende Kraft hinter dem expandierenden Filmuniversum ist der Produzent Kevin Feige.
Die letzten fünf Spider-Man-Filme in drei Sätzen: Spider-Man ist eigentlich der schüchterne Peter Parker. Eine Spinne hat ihn gebissen. Jetzt hat er Superkräfte und kämpft gegen Bösewichte. Braucht die Welt wirklich einen sechsten Spider-Man-Film?
Feiges grosser Plan
«Es gibt so viele Geschichten zu erzählen. Wir wollten Spider-Man mit diesem Film zum ersten Mal ins Marvel Universum einführen», erzählt Produzent Kevin Feige. «Spider-Man: Homecoming» ist Teil eines grossen Plans.
Feige ist ein ausgesprochener Comic-Fan und seit 2008 als Marvel-Filmchef die treibende Kraft hinter einem expandierenden Film-Universum: dem Marvel Cinematic Universe (MCU).
Gleicher Peter, neues Universum
Der «Homecoming»-Peter-Parker lebt in einer Welt voller Super-Figuren: Mächtige Bösewichte treiben ihr Unwesen und noch mächtigere Helden gebieten ihnen in spektakulären Abenteuern Einhalt. «Homecoming» spielt im gleichen Film-Universum wie «Iron Man», «The Avengers» oder «Captain America».
Peter kennt die Superhelden aus den Nachrichten. Und: Jeder, der nicht in einem völlig anderen Universum lebt, weiss, dass auch Peter Parker Superkräfte besitzt. Das haben bereits fünf vorangegangene Spider-Man-Filme lebhaft vorgeführt. Peter ist also in super Gesellschaft.
Wege kreuzen sich
Das Besondere am Kino-Universum von Marvel: Die einzelnen Filme stehen oft alleine, aber die Helden, ihre Feinde und ihre Abenteuer sind miteinander verwoben. Genauso, wie sich die Wege der Figuren in den Comics schon lange immer wieder kreuzen.
In «Homecoming» trifft Spider-Man auf Iron Man. Der hat unterdessen schon drei eigene Filme und taucht auch sonst in vielen MCU-Filmen auf. Iron Man nimmt den Teenager mit Superkräften unter seine Fittiche. Spider-Man ist plötzlich der Teenie in einem Filmuniversum voller erwachsener Helden.
Mächtige Glitzersteinchen
Zufällig treffen Superhelden im MCU nicht aufeinander. Marvel webt mit seinen Filmen ein geschicktes Netz an Handlungssträngen. Ein baldiger Höhepunkt wird 2018 «Infinity War» sein, wo sich die Helden der MCU-Filme wieder begegnen.
In den vergangenen Jahren streuten die Filmemacher sogenannte Infinity-Steine in ihren Geschichten – mal in einer Haupt-, mal in einer Nebenhandlung.
Es sind selbstverständlich Steine mit besonderen Kräften – die ihrem Träger viel Macht verleihen. Ihnen kann kein guter Bösewicht widerstehen. Nur die vereinten Superkräfte der MCU-Helden werden das Schlimmste verhindern können.
Universum der lizenzierten Möglichkeiten
Das Filmuniversum basiert auf dem traditionsreichen Marvel-Comic-Universum. Einem Universum voller Geschichten. Ein Gedanke, der Feiges Augen zum Leuchten bringt:
«Wir haben den Luxus, dass über die Jahrzehnte ganz unterschiedliche Comic-Geschichten entstanden. Sie geben uns Ideen, wie wir die Figuren verändern und weiter entwickeln können», sagt Feige.
Doch Feige kann sich für seine Vision nicht unbegrenzt beim Comic-Universum bedienen. Ihn hindert ein gar weltliches Problem: das Lizenzrecht. Der Comic-Verlag Marvel hat jahrelang die Filmrechte einzelner Helden an Filmstudios verkauft.
Erst mit der Gründung von Marvel Studios hat Marvel finanzielle und kreative Kontrolle über künftige Filme seiner Superhelden übernommen – muss aber wegen alter Verträge zum Teil mit anderen Studios zusammenspannen.
Damit Spider-Man in «Homecoming» Teil des MCU werden konnte, musste Marvel etwa mit Sony Kompromisse eingehen.
Mit Veränderungen leben
Aller Kompromisse zum Trotz: Marvels Plan geht auf. Seit 2008 hat Feige für die Marvel Studios 15 Superhelden-Filme produziert, die zum MCU gehören. Seine Vision entwickelt sich mit jedem Film weiter und ein Ende ist im Moment noch nicht abzusehen.
Veränderung ist also die Konstante. Damit muss Peter Parker zurechtkommen. Einerseits mit seinen ausserordentliche Fähigkeiten, andererseits als neunmalkluger Teenager, der seinen Platz in einer Welt sucht, die nicht mehr zur Ruhe kommt.