Amerika in den frühen 1960er-Jahren. John F. Kennedy und seine Jackie sind ein junges, glamouröses Paar. Mit ihnen zieht die Hoffnung auf Veränderung ins Weisse Haus. Das abrupte Ende dieser Ära – nach dem schockierenden Attentat auf den Präsidenten im Jahr 1963 – ist ein dunkles Kapitel in der amerikanischen Geschichte.
Der Film zeigt die Tage nach der Ermordung und begleitet Jackie Kennedy durch diese dramatische Zeit. Es ist ein Einblick in die Politik der USA, aber vor allem auch in das Innenleben dieser Frau, die der Öffentlichkeit immer eine perfekte Fassade präsentierte.
Zerbrechlich, aber resolut
Der Film ist intensiv, keine leichte Kost. Man muss sich darauf einlassen. Vizepräsident Johnson wird wenige Stunden nach Kennedys Tod als neuer Präsident vereidigt. Jackie verliert somit ihren Status als First Lady und muss kurz danach auch das Weisse Haus verlassen. Ihr Leben wird zum Alptraum.
Trotz der inneren Zerrissenheit bleibt die zerbrechliche und doch so resolute Frau im Film unnahbar. Ihr sicherer Instinkt für die grosse Inszenierung spiegelt sich in allem. Von der Wahl des richtigen Kleides bis hin zur Organisation des Staatsbegräbnisses für ihren Mann und den Trauermarsch durch die Stadt. Sie überlässt nichts dem Zufall.
1. Das stärkste Zitat
«Jetzt haben wir Fernsehen – die Leute können alles mit eigenen Augen sehen.» Jackie misstraute den Zeitungen, da diese drucken konnten, was sie wollten. Die Manipulations-Möglichkeiten des Fernsehens konnte sie sich (noch) nicht vorstellen.
2. Die Schauspielerin
Nathalie Portman, die für diese Rolle eine Oscar-Nomination bekam, hat mit «Jackie» eine grosse Herausforderung angenommen. Ihre Präsenz im Film ist riesig, sie kommt in jeder Szene dieses Dramas vor. Eine solche Ikone zu verkörpern, ist keine leichte Aufgabe. Nathalie Portman wird zu Jackie, mimt ihre Bewegungen und ihre Stimme bis ins Detail perfekt.
3. Fakten, die man wissen sollte
Jackie hat als First Lady in einer Dokumentation mitgewirkt. In der gibt sie eine Tour durchs Weisse Haus und zeigt vor allem, wie sie die Räume neu dekoriert hat. Ein solcher Einblick in die Privatsphäre des Präsidentenpaares war für die amerikanischen Fernsehzuschauer neu und bescherte der First Lady sogar einen Emmy-Award.
4. Das Urteil
Im Film werden gekonnt dokumentarische Original-Sequenzen mit neuen Aufnahmen gemischt. Erzählt wird nicht chronologisch. Vergangenheit und Gegenwart verwischen. Leider wirken die Szenen oft zu orchestriert. Der wahre Blick ins Innerste von Jackie bleibt verwehrt. Das amerikanische Idol bleibt, trotz Blut und Tränen, unfassbar und geheimnisvoll.
Kinostart: 26.01.2017