Der Tessiner Filmemacher Niccolò Castelli wird neuer künstlerischer Leiter der Solothurner Filmtage. Er übernimmt ab August die konzeptuelle und inhaltliche Leitung und die Verantwortung der Gestaltung von Programm und Kommunikation, wie das Festival am Dienstag mitteilte.
Nach dem Weggang der ehemaligen Filmtage-Direktorin Anita Hugi und einer Ausgabe unter einer Interimsleitung setzen die Solothurner Filmtage auf ein duales Führungssystem.
Probleme mit alter Struktur
Die Probleme mit der bisherigen Struktur hätten sich 2020 gezeigt, so der Filmtage-Präsident Thomas Geiser letzten Sommer. «Die Struktur hat dazu geführt hat, dass man nicht in der Lage war, gewisse Probleme rechtzeitig zu erkennen und zu lösen.»
Das erste Amt der Doppelleitung wurde bereits im Januar vorgestellt: Monica Rosenberg wird administrative Leiterin der Filmtage. Der neue künstlerische Leiter wird nun also Niccolò Castelli.
Zuletzt hatte der Filmemacher an den Solothurner Filmtagen sein Werk «Atlas» präsentiert. Der Spielfilm eröffnete die 56. Ausgabe des Festivals. Ausserdem war er schon zweimal Teil der Auswahlkommission für das Filmprogramm.
Auch in der Filmpolitik aktiv
Niccolò Castelli stammt aus dem Tessin und kennt sich dank seiner Tätigkeit als Regisseur und Drehbuchautor von Kurz-, Dokumentar- und Spielfilmen im Schweizer Filmgeschäft aus. Ausserdem ist er in der Filmpolitik aktiv.
«Neben meiner Tätigkeit als Filmschaffender habe ich mich auch immer für die Entwicklung und Förderung der siebten Kunst in unserem Land eingesetzt», sagt Castelli. Die neue Tätigkeit sei eine «faszinierende Herausforderung».