Ein dunkler Keller. Ein gefährliches Stadtquartier. Zwei ferngesteuerte Roboter, die aufeinander losgehen. Der Kampf – nach kurzer Zeit vorbei. So düster beginnt der Film. Aber es wird rasch heiter. Die Farben kräftig, die Stimmung fröhlich. Baymax kommt: ein dicker, grosser Pflege-Roboter. Er trifft auf den 14-jährigen Hiro. Der trauert. Vor kurzem starb sein Bruder.
Zusammen müssen Roboter und Mensch gegen einen fiesen Schurken antreten. Dieses Abenteuer und die Freundschaft zu Baymax helfen dem Jungen, den Tod seines Bruder zu verarbeiten.
Das zentrale Zitat
«Bist du mit der Behandlung zufrieden?» Das fragt der Pflege-Roboter nach jeder Behandlung. Wenn der Patient mit «ja» antwortet, geht das Maschinenwesen in Warteposition und schrumpft in sich zusammen.
Der Regisseur
Der Regisseur von «Baymax» ist Don Hall, ein Animationsspezialist. Bei «Winnie the Pooh» hat er zum ersten Mal Regie geführt. Das war vor vier Jahren. Bei dieser Kinderbuchverfilmung hat er auch mitgeschrieben. Don Hall hat auch bei weiteren erfolgreichen Disneyfilmen wie «The Emperor's New Groove» und «Tarzan» mitgewirkt.
Fakten, die man wissen sollte
Der Animationsfilm «Baymax» ist keine Disney-Erfindung. Die Regisseure Don Hall und Chris Williams haben sich bei einem Marvel Comic bedient. Die erste Auflage kam im September 1998 unter dem Namen «Sunfire & Big Hero 6» raus. In der Originalgeschichte war Baymax kein Pflege-Roboter, sondern der persönliche Bodyguard von Hiro.
Das Urteil
Auffällig: im Abenteuerdrama gibt es zahlreiche Anspielungen auf die asiatische Kultur. Da ist zum Beispiel der Bösewicht: er trägt eine Kabuki-Maske. Oder der kleine Junge mit dem japanischen Vornamen Hiro und den Kulleraugen aus den japanischen Manga-Comics. Die Strategie vom Disney-Konzern ist klar: sie wollen den Asienmarkt erobern. Deshalb ist es wohl auch kein Zufall, dass die Weltpremiere von «Baymax – Big Hero 6» am Internationalen Filmfestival in Tokyo stattfand. «Baymax» ist ein unterhaltsamer Familienfilm, bei dem für jeden etwas dabei ist. Ob der Film mit dem weissen Marshmallow-Männchen auch noch ein goldenes Männchen bekommt, entscheidet die Oscar-Jury am 22. Februar.