Die Schweizer Alpen sind stumme Zeugen der Urkraft der Natur und ein starkes Touristenmagnet in Europa. Für die Schweizerinnen und Schweizer jedoch bedeuten die Berge Heimat, für manche sind sie Erholungsgebiet, für andere Sportarena und Rummelplatz und für gewisse schlichtweg Existenzgrundlage.
Fast magisch ziehen die Berge auch Flachländer an. Woher aber kommt diese unglaubliche Anziehungskraft? Bernard Weber spürt in seinem Film «Bergleben» dieser Faszination nach und versucht herauszufinden wo der Mythos aufhört und die harte Realität beginnt. Während sechs Monaten, vom Winter bis in den Sommer 2012, hat er vier Menschen mit radikal unterschiedlichen Lebensentwürfen porträtiert.
Vier Bergmenschen
Der 93jährige August Julen aus Zermatt stammt aus einer armen Bergbauernfamilie mit zwölf Kindern. Mit den gesamten Ersparnissen seiner Eltern baute er den ersten Skilift der Gegend und war später als Hotelier massgeblich am Aufbau des Tourismus in Zermatt beteiligt.
Die Pariserin Anne Laure Gausseron, 38, hat ihr Leben als erfolgreiche Produzentin des französischen Fernsehens hinter sich gelassen. Seit einem Jahr ist sie Novizin bei den Augustiner Chorherren im Hospiz auf dem Grossen Sankt Bernhard.
Der 50jährige Urs Kessler ist der Chef der Jungfraujoch-Bahnen. Als einer der erfolgreichsten Tourismusmanager der Schweiz bringen er und seine 700 Mitarbeitenden jährlich 700 000 Besucherinnen und Besucher auf das Joch.
Sepp Niederberger, 54, und Margrit Niederberger, 51, sind ein Bergbauernpaar im Kanton Nidwalden. Sie leben auf zwei verschiedenen Höfen und ziehen mit Vieh, Kindern und dem halben Hausrat sechs Mal im Jahr um. Der Wiesenberg und die Jahreszeiten bestimmen ihren Lebensrhythmus.