Als das Schengener Abkommen am 26. März 1995 die Grenzkontrollen zwischen den Benelux-Staaten, Frankreich und Deutschland aufhebt, ist die Freude vielerorts gross. Eine ganz finstere Miene trägt allerdings Ruben Vandevoorde (Benoît Poelvoorde), Grenzwächter und Franzosenhasser. Die Vorstellung, dass die «Camemberts» nun ungehindert über sein schönes Belgien herfallen dürfen, ist ihm unerträglich.
Für Ruben kommt es noch schlimmer. Er wird dazu verknurrt, mit einem Franzosen zu patrouillieren. So quetscht der stolze Belgier sich denn mit dem gutmütigen Mathias Ducatel (Dany Boon) mit einem Pudel als Drogenspürhund in einen klapprigen Renault 4.
Als das kauzige Trio die Fährte einer Bande von Drogenschmugglern aufnimmt, klappt es plötzlich mit der Völkerverständigung. Da weiss Ruben allerdings noch nicht, dass ausgerechnet Franzose Mathias es auf seine Schwester abgesehen hat.
Frecher als die «Sch'tis»
«Auch wer 'Bienvenue chez les Ch'tis' nicht gemocht hat - doch, doch, das gibt es -, sollte sich 'Rien à déclarer' auf keinen Fall entgehen lassen», schrieb der «Tages-Anzeiger» zum Kinostart von Dany Boons Nachfolger seiner Komödie, die 2008 auch in der Deutschschweiz die Säle füllte. Ganz so erfolgreich wie der Vorgänger wurde «Rien à déclarer» (Originaltitel) nicht. An der Qualität der Gags lag es freilich nicht, die sogar noch ein wenig frecher geraten sind.
Beim Mann, der Dany Boon in dieser Komödie an die Wand spielt, handelt es sich um den Belgier Benoît Poelvoorde, der 1992 in der bitterbösen Satire «Mann beisst Hund» («C'est arrivé près de chez vous») als einer der unvergesslichsten Serienmörder in die Filmgeschichte einging. Auch danach waren seine bevorzugten Figuren oft Wirrköpfe - so verängstigte er unlängst in «Der Tag wird kommen» («Le grand soir») als alternder Punk auf dem Parkplatz die Kundschaft eines Einkaufszentrums.
Schweizer Radio und Fernsehen zeigt «Nichts zu verzollen» («Rien à déclarer») in Zweikanalton deutsch/französisch.