-
Bild 1 von 12. Achtmal wurde Peter O'Toole für den Schauspiel-Oscar nominiert, bekam ihn aber nie. 2003 wurde ihm der Ehren-Oscar für sein Lebenswerk verliehen. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 2 von 12. Sein Name ist vor allem mit einem Wüstenhelden verbunden: «Lawrence von Arabien» verschaffte Peter O'Toole 1962 weltweiten Ruhm und seine erste Oscar-Nominierung. Bildquelle: Columbia Pictures.
-
Bild 3 von 12. In Woody Allens Komödie «What's New Pussycat?» (1965) spielte O'Toole mit Romy Schneider und Ursula Andres (rechts). In der Rolle des Frauenhelden und Modejournalisten Michael James demonstrierte er, dass auch Männer strippen können. Bildquelle: Metro Gldwyn Mayer Studios.
-
Bild 4 von 12. Gleich zweimal spielte O'Toole den englischen König Heinrich II: Zuerst in «Becket» (1964, Oscar-Nomination) als Gegenspieler seines Freunds Richard Burton... Bildquelle: Panavision Technicolor.
-
Bild 5 von 12. ...und in «The Lion in Winter» (1968) mit Katherine Hepburn, mit der ihn eine langjährigeFreundschaft verband. Bildquelle: Avco Embassy Pictures.
-
Bild 6 von 12. In der Gaunerkomödie «How To Steal a Million» (1966) erobert er die Sixties-Ikone Audrey Hepburn. Bildquelle: 20th Century Fox.
-
Bild 7 von 12. Mit «The Stunt Man» (1980) gelang O'Toole (links) ein erstes Comeback nach seinem Alkoholentzug und einer Reihe von Flops in den 70ern. Für seine Rolle als tyrannischer Regisseur wurde er wiederum für den Oscar nominiert. Bildquelle: 20th Century Fox.
-
Bild 8 von 12. In den letzten Jahren spielte O'Toole vor allem Nebenrollen: In «The Last Emperor» (1987) stellt O'Toole den Hauslehrer des jungen chinesischen Kaisers dar... Bildquelle: Columbia Pictures Entertainment.
-
Bild 9 von 12. ...und in «King Ralph» (1991) trat er als Verkörperung englischer Sitte auf. Bildquelle: Universal Pictures.
-
Bild 10 von 12. In Wolfgang Petersens «Troy» (2004) war O'Toole als Priamus zu sehen neben Orlando Bloom als Paris, Prinz von Troja. Bildquelle: Warner Bros. Entertainment.
-
Bild 11 von 12. «Venus» (2006) war O'Tooles letzter grosser Film, der ihm die achte Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller einbrachte – einmal mehr ging er aber leer aus. Bildquelle: Miramax Films.
-
Bild 12 von 12. In «Ratatouille» (2007) lieh O'Toole seine Stimme dem giftigen Gastrokritiker Anton Ego. Bildquelle: Buena VIsta Pictures.
Den grössten Erfolg seiner langen Filmkarriere feierte der irische Darsteller Peter O'Toole gleich zu Beginn: Er hatte in England hauptsächlich Theaterrollen gespielt, darunter in einigen Stücken von Shakespeare, als er – noch keine 30 Jahre alt – die Titelrolle in David Leans Leinwandepos «Lawrence of Arabia» (1962) ergatterte.
Acht Oscar-Nominierungen
Der über dreistündige Streifen über die Konflikte eines britischen Offiziers im Ersten Weltkrieg zählt bis heute zu den Meisterwerken der Filmgeschichte. Der Film brachte O'Toole alles auf einen Schlag: Geld, Ruhm, internationale Beachtung – und eine erste Oscar-Nominierung.
Doch Peter und der Oscar sollten keine Freunde werden: Insgesamt acht solche Nominierungen wurden es im Laufe seiner Karriere. Die Statuette selbst erhielt O'Toole «nur» ehrenhalber, im Jahr 2003. Er kokettierte gar mit der Idee, den Preis abzulehnen, weil er ihm nicht für eine spezifische Rolle zugesprochen wurde.
Mit Charme und einer Portion Selbstironie
Was O'Toole aber als Schauspieler einmalig machte, war nicht nur sein schauspielerisches Können – schliesslich verfügte er über eine grundsolide Ausbildung – sondern vor allem sein Charme, sein gutes Aussehen und sein Talent, sich darüber auch lustig zu machen. Nur einige Jahre nach «Lawrence of Arabia» gab er sich bereits selbstironisch als junger Beau, der sich in der Filmkomödie «What's New Pussycat?» vor attraktiven Verehrerinnen kaum retten konnte.
Frauen waren allerdings nicht das einzige Problem von Peter O'Toole: Als gebürtiger Ire war er ein freudiger und offensiver Trinker in der Öffentlichkeit. Vielleicht, weil es halt unter britischen Mimen damals zum guten Ton gehörte. Man denke nur an seine Kollegen Richard Harris, Oliver Reed oder Richard Burton.
Gentleman und Rabauke
Doch mit oder ohne Alkohol: Peter O'Toole war nicht nur ein leichtlebiger Schönling, sondern, wenn es sein musste, auch ein standhafter Darsteller in Tragödien – so etwa, unvergessen, an der Seite von Richard Burton in «Becket», oder auch als Henry der Zweite in «The Lion in Winter».
Doch auch diese Form bühnenhafter, exzessiver Darstellung konnte Peter O'Toole – im Gegensatz etwa zu Kollege Laurence Olivier – immer wieder ironisch brechen. Theatralisch war er gerne, aber immer mit einem Augenzwinkern, sei es als Gentleman oder Rabauke: Er war immer bereit, zuallererst über sich selbst zu lachen. Wie etwa in der wunderbar nostaligischen Farce «My Favorite Year» als abgehalfter Has-Been, der er nie wirklich war. Nicht nur ein Schauspieler, sondern ein wirklicher Star.