79 nach Christus: der keltische Sklave Milo – gespielt von «Games of Thrones»-Star Kit Harrington – wird als Gladiator an die Stadt Pompeji verkauft. Auf seinem Marsch dorthin lernt er bei einem Wagenunfall die römische Adlige Cassia kennen und schätzen.
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- «Gli ultimi giorni di Pompeii», Mario Caserini, 1913 (Youtube) «Gli ultimi giorni di Pompeii», Mario Caserini, 1913 (Youtube)
- The Last Days Of Pompeii (1959) mit Steve Reeves (Youtube) The Last Days Of Pompeii (1959) mit Steve Reeves (Youtube)
- Pompeji – Leben auf dem Vulkan (Hypo-Kunsthalle, München) Pompeji – Leben auf dem Vulkan (Hypo-Kunsthalle, München)
Ein Sklave und eine Aristokratin – das geht im antiken Rom gar nicht. Milo muss um seine Liebe und in der Arena um sein Leben kämpfen. Als wäre sein Schicksal nicht schwer genug, bricht auch noch der Vesuv aus. Was dann kommt, ist die Stärke des Films: Die grandiosen 3D-Szenen des Lava speienden Vulkans und der darauf folgenden Springflut.
Regie bei «Pompeii» führte einer, der sich mit Special Effects auskennt: der Engländer Paul W.S. Anderson. Den weltweiten Durchbruch schaffte er mit der erfolgreichen Leinwandverfilmung des Survival-Horror-Videospiels «Resident Evil» 2002. Bereits vier Fortsetzungen wurden in den Folgejahren gedreht. Alle mit seiner Ehefrau Milla Jovovich in der Hauptrolle.
Ungewöhnlich für einen Regisseur von Action-Filmen legte Paul W.S. Anderson bei «Pompeii» grossen Wert auf Authentizität. Mit Hilfe von Historikern rekonstruierte er die römische Provinzstadt mit ihren Strassen, Gebäuden und Marktständen.
Der beliebteste Vulkan der Filmgeschichte
Den dramatischen Untergang von Pompeji gab es schon öfter auf der Leinwand zu sehen. Der erste entstand bereits 1913 unter dem Titel «Gli ultimi giorni di Pompeii» (Die letzten Tage von Pompeii). Von den nachfolgenden Produktionen ist einzig das gleichnamige 1959er-Remake mit Bodybuilder-Ikone Steve Reeves erwähnenswert. Das Sandalen-Epos ist heute ein Genre-Klassiker. Das wird die Neuverfilmung von Paul W.S. Anderson bestimmt nicht.
Andersons «Pompeii» ist ein Katastrophenfilm, der die Zeit bis zum Desaster mit dem altbewährten Konzept einer klischeehaften Liebesgeschichte zu überbrücken versucht. Die funktioniert leider gar nicht. Weder Serien-Akteur Kit Harrington noch das australische Starlet Emily Browning überzeugen als antike Romeo und Julia. Einzig Kiefer Sutherland liefert eine solide Darstellung als intriganter Senator ab. Der wirkliche Star ist der Vulkan. Der hat Feuer.
«Pompeii» ist was für Leute, die sich für knapp zwei Stunden den Untergang einer antiken Stadt anschauen und dabei an einem fulminanten 3D-Schauspiel der Spitzenklasse erfreuen wollen.
Wer aber eine gute Geschichte mit guten Darstellern erleben will, der kann sich den Kinobesuch sparen.