Selten sorgt ein Dokumentarfilm für so viel Diskussionen wie «Sieben Mulden und eine Leiche» von Thomas Haemmerli. «Herzerfrischend pietätlos», «erschreckend heiter» oder «beklemmend unterhaltsam» - das waren nur einige der Attribute, mit denen die Kritiker den Kinostart des Films begleiteten. Ausgerechnet an seinem 40. Geburtstag erfährt Filmemacher Thomas Haemmerli vom Tod seiner Mutter. Als er und sein Bruder in die Wohnung wollen, entdecken sie, dass ihre Mutter ein «Messie» gewesen ist und in einer wahnwitzigen Müllhalde gelebt hat. Die beiden beschliessen, ihre Aufräumarbeiten mit einer grossen Portion schwarzen Humors zu dokumentieren.
Tausende von Fundstücken im Müll werden zu Mosaikteilchen, die sich im Film zu einer Familienchronik fügen. Sie ist respektlos und komisch zugleich. Haemmerli stösst neben unendlich viel Abfall auch auf Familienfilme und Fotografien. Sie erzählen von der adligen Welt, aus der Brünhilde Haemmerli stammte, und von der Kindheit der Haemmerli-Brüder - damals, als die Familie noch zusammengelebt und ein luxuriöses Leben zwischen Zürich und Port Grimaud geführt hat. Die Überreste all dieser Geschichten, von der Mutter im völligen Chaos gehortet, füllen am Ende des Filmes sieben Mulden.