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Bild 1 von 8. «Siamo donne», 1953: Bei einem der fünf Segmente dieses Episodenfilms führte Roberto Rossellini Regie und arbeitete dabei zum dritten Mal mit Ingrid Bergman zusammen. Bildquelle: Festival del Film Locarno.
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Bild 2 von 8. Mit «Le Amiche» produzierte Titanus 1955 ein Frühwerk von Michelangelo Antonioni. Der Film erhielt in Venedig den silbernen Löwen. Bildquelle: Festival del Film Locarno.
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Bild 3 von 8. Auch Federico Fellini arbeitete für Titanus: «Il Bidone» erschien 1955, ein Jahr nach Fellinis internationalem Erfolg «La Strada». Bildquelle: Festival del Film Locarno.
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Bild 4 von 8. Die Patricia-Highsmith-Verfilmung «Plein soleil» von 1960 war eine von mehreren italienisch-französischen Koporduktionen, bei denen (der hier 25-jährige) Alain Delon in den Diensten von Titanus stand. Bildquelle: Miramax.
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Bild 5 von 8. Im Horrorfilm «La Frusta e il corpo» spielt Christopher Lee einen bösartigen Mann, der nach seiner Ermordung als Geist zurückkehrt und sein gemeines Treiben weiterführt. Bildquelle: Festival del Film Locarno.
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Bild 6 von 8. «Il Gattopardo» mit Burt Lancaster und Claudia Cardinale markierte 1963 den Höhepunkt in der Geschichte von Titanus. Der Film erhielt in Cannes die goldene Palme und gilt bis heute als Meisterwerk. Bildquelle: Festival del film Locarno.
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Bild 7 von 8. Titanus produzierte auch einige Musicarellos, einer italienischen Gattung von Musikfilmen. Rita Pavone, die Hauptdarstellerin von Lina Wertmüllers «Non stuzzicate la zanzara» (1967), ist in Locarno anwesend. Bildquelle: Festival del film Locarno.
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Bild 8 von 8. «L’uccello dalle piume di cristallo», von Titanus vertrieben, ist der Erstling von Dario Argento. Der Regisseur wurde zur prägenden Figur des italienischen Thriller-Genres Giallo. Argento ist dieses Jahr in Locarno zu Gast. Bildquelle: Festival del film Locarno.
Das römische Unternehmen Titanus zählt zu den ältesten Produktionsfirmen Italiens und war in seiner Blütezeit zwischen 1945 und 1965 mitverantwortlich für einige bedeutende Werke der italienischen Filmgeschichte. In dieser Zeit betrieb Titanus nicht nur ein eigenes Studio, sondern vertrieb auch Filme und besass sogar eigene Kinos.
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Kunst und Kommerz
Titanus wurde 1904 gegründet und besteht auch heute noch – auch wenn das Unternehmen seinen hohen Stellenwert längst verloren hat und heute vorwiegend TV-Filme produziert. Die Geschichte von Titanus ist bis zu einem gewissen Grad auch die Geschichte des italienischen Films: Die Titanus-Filme spiegeln und beeinflussten sämtliche Strömungen des italienischen Kinos, sowohl in künstlerischer als auch kommerzieller Hinsicht. Titanus steht sowohl für neorealistische Werke und Autorenfilme als auch für Sandalenfilme oder die spektakulären Gialli.
Sämtliche Stars des italienischen Kinos kamen früher oder später mit Titanus in Berührung. So haben mit Roberto Rossellini, Michelangelo Antonioni und Federico Fellini auch die ganz grossen Regisseure Italiens für Titanus gedreht und auch internationale Stars wie Sophia Loren, Jean-Paul Belmondo und Alain Delon waren in den Filmen zu sehen.
Das Meisterwerk läutet den Niedergang ein
Der Höhepunkt in der Geschichte von Titanus markiert zugleich auch den Niedergang des Studios: «Il Gattopardo» von Luchino Visconti mit Burt Lancaster, Claudia Cardinale und Alain Delon gilt als Meisterwerk. Doch die hohen Kosten des Films führten zusammen mit dem Flop der Titanus-Produktion «Sodom and Gomorrah» dazu, dass Titanus seine Produktion 1964 vorübergehend einstellte. Danach hat Titanus seine frühere Grösse nie wieder erreicht.
Die Retrospektive in Locarno erwartet auch einige Stargäste, die mit Titanus in Verbindung stehen: Dario Argento, der Meister des Giallo, dessen Erstling «L'uccello dalle piume di cristallo» von Titanus vertrieben wurde, die Sängerin und Schauspielerin Rita Pavone, die in «Rita la zanzara» von Lina Wertmüller mitspielte und Eleonora Brown, Darstellerin in «La Ciociara» und «Amore mio», sind in Locarno zu Gast.