Unterweger strangulierte ein Mädchen mit dem Drahtbügel eines BHs und wurde deshalb 1976 zu lebenslanger Haft verurteilt. Im Knast schrieb er erfolgreich Bücher. Künstler wie Elfriede Jelinek und Günther Grass forderten seine Freilassung. 1990 kam der Knastpoet frei, ein halbes Jahr später begann eine Serie von Prostituiertenmorden.
Unterweger wurde verdächtigt, verhaftet und erneut zu lebenslanger Haft verurteilt. Nach dem Urteil erhängte er sich. Diese unglaubliche Geschichte, umgesetzt als Kinofilm: «Das kann man gar nicht in den Sand setzen», dachte der geneigte Kritiker.
Doch genau das ist passiert: «Jack» besitzt mit Burgschauspieler Johannes Krisch zwar einen grandiosen Hauptdarsteller und der Soundtrack der Rockgruppe Naked Lunch funktioniert ausgezeichnet. Aber der Film ist schwach erzählt.
Keiner der Morde wird gezeigt, fast wirkt Unterweger wie das Opfer, nicht wie der Täter. Seine Motivation wird durch ein Klischee oberflächlich erklärt: Er habe eine schwere Kindheit gehabt, erfährt der Zuschauer.
Am Ende ist ein Fernsehfilm rausgekommen, der Kunst sein will – mit steifen Dialogen, die zu einem Dokudrama, aber nicht in einen Spielfilm passen. Wer mehr über Jack Unterweger wissen will, sollte sich im Antiquariat sein autobiografisches Werk «Fegefeuer» besorgen.