Comeback eines Grossen und ein Höhepunkt aus Schweizer Sicht: Die Weltpremiere der Komödie «Die letzte Pointe» auf dem ZFF.
Es ist der erste Spielfilm nach zweiundzwanzig Jahren von Altmeister Rolf Lyssy, dem Regisseur des Klassikers «Die Schweizermacher».
Auf leichte Weise nähert sich der 81-jährige Lyssy den schweren Themen Alter, Demenz und Sterbehilfe.
Überhaupt ist der Schweizer Film in Zürich gut vertreten. Fünfzehn Produktionen werden gezeigt.
Stars, Stars, Stars
Jake Gyllenhaal, Glenn Close, Andrew Garfield, Alicia Vikander, Andy Serkis, Bill Pullman, Simon Baker – wie jedes Jahr gibt es ein Auflaufen der Stars auf dem grünen Teppich von Zürich.
Dass so viele Hollywood-Grössen in die Schweiz kommen, liegt unter anderem daran, dass ihre Festival-Filme demnächst auch in den normalen Kinos starten und sie deshalb schon auf Promo-Tour in Europa sind.
Die Stars sind wichtig, weil sie dem Festival Schlagzeilen bringen. Über Glitzer und Glamour wird eben mehr berichtet als über Film.
Filmfeinkost aus Ungarn
Nicht unbedingt schlagzeilenträchtig, aber auch dieses Jahr wieder eine Stärke: Der Länderschwerpunkt.
In der Reihe «Neue Welt Sicht» gibt es einen Einblick ins neue ungarische Kino. Es sind sehenswerte und erfolgreiche Filme aus einem Land, das um seine Demokratie ringt.
Gezeigt werden unter anderem das Liebesdrama «On Body and Soul», das dieses Jahr den Goldenen Bären auf der Berlinale gewonnen hat und der Holocaust-Film «Son of Saul», der 2016 den Oscar für den besten fremdsprachigen Film bekam.
Die Zahl der Weltpremieren ist mit zwölf etwas niedriger als in den Vorjahren. Fragt man Festivalleiter Karl Spoerri danach, sagt er, dass er gute Filme wichtige fände als Weltpremieren.
Höhepunkte der Saison
Ob «The Square», «Crown Heights» oder «Three Billboards Outside Ebbing, Missouri» – wie in den Vorjahren ist es den Machern des ZFF gelungen, gelungene oder prämierte Filme von den Festivals in Sundance, Berlin, Cannes, Venedig und Toronto nach Zürich zu bringen.
Wie hat es ein Kollege schon anlässlich des 10. Jubiläums beschrieben : «Auf Weltpremieren zu pfeifen und stattdessen die besten Filme der Festivalsaison nach Zürich zu holen, ist angesichts der starken Konkurrenz eine kluge Strategie.»