Unter dem Titel «SRF Writer’s Day» setzten SRF, Telepool und das Zurich Film Festival am 3. Oktober zum zweiten Mal ein Zeichen für die Drehbuch-Förderung .
Am Morgen entschied eine vierköpfige Jury unter der Leitung von Güzin Kar («Seitentriebe») hinter verschlossenen Türen, wer den mit 5000 Franken dotierten Preis erhält. In diesem Jahr machte das Treatment «C.O.D.A. – Child of Deaf Adults» von Maurizius Staerkle Drux und Lenz Baumann das Rennen.
Zwei Schweizer Autoren zum Anfassen
Am Nachmittag erlebten die Besucher im Forum des Kinos Kosmos aufschlussreiche Podiumsgespräche übers Drehbuchschreiben. Der Schriftsteller Thomas Meyer schilderte, wie schwer es für ihn war, seinen eigenen Roman «Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse» für die Leinwand zu adaptieren. Der Film feierte unter dem Titel «Wolkenbruch» am ZFF seine Weltpremiere.
Regisseur und Autor Jacob Berger erklärte, die Figuren in Jacques Chessex’ Roman «Un juif pour example» würden praktisch nie sprechen. Deshalb habe er beim Schreiben des gleichnamigen Drehbuchs fast alle Dialoge selbst erfinden müssen.
Prominent besetzte Drehbuchlesung
Den zweiten Teil des «SRF Writer’s Day» bildete die öffentliche Drehbuchlesung. Schauspieler Peter Jecklin und seine Berufskolleginnen Heidi Maria Glössner, Jeanne Devos und Laura de Weck lasen drei Skriptauszüge.
Laura de Weck ist zugleich auch die Autorin des ersten präsentierten Projekts. Sie schrieb das Skript «Wahre Geschichte» in der Drehbuchwerkstatt München-Zürich, an der sich SRF in Zusammenarbeit mit FOCAL seit 2011 beteiligt.
Zum Schluss wurden die Gewinnerprojekte des Treatment Award von 2015 und 2016 vorgestellt: «Renatas Erwachen» von Stefanie Klemm und «Cold Turkey for Emergencies» von Anna Schwingenschuh. Das Publikum genoss die lebhafte Veranstaltung sichtlich und spendete warmen Applaus.
Sendung: Filmfestival Zürich – Das Spezial, SRF 1, 3.10.2018, 23:00 Uhr.