In «Wet Sand», dem Gewinnerfilm des «Prix de Soleure» werden Tabus zärtlich angefasst: In einem georgischen Dorf scheinen sich alle zu kennen – bis jemand erhängt aufgefunden wird. Bald stösst die Enkelin des Verstorbenen auf ein Netz von Lügen.
Die Jury sei beeindruckt vom Talent, mit dem die Regisseurin Elene Naveriani Ton, Bild und Musik miteinander verschmelzen lässt, «so dass sich die Zeit bis an ihre äussersten Grenzen dehnt und uns in einen vibrierenden Zustand versetzt.»
«Wet Sand» ist auch für den Schweizer Filmpreis 2022 als bester Spielfilm nominiert.
Der beste Erstling
Den Erstlingspreis «Opera Prima» gewinnt der Dokumentarfilm «Pas de deux» unter der Regie von Elie Aufseesser und der Produktion von Joshua R. Troxler. Das Familienporträt fängt die Beziehung von zwei Brüdern an, die sich nicht nur geografisch voneinander entfernen.
Während einer sich in New York dem Tauchteam der Columbia University anschliesst, wandert der andere Bruder durch die jordanische Wüste und zweifelt an seiner Lebensweise.
Der Publikumspreis
Den «Pris du Publique» holt sich «Presque» von Bernard Campan und Alexandre Jollien, co-produziert von Pan European Recording sowie JMH & FILO Films.
Im Spielfilm kreuzen sich die Wege von Bestatter Louis und Igor, einem Gemüseauslieferer mit zerebraler Lähmung. Auf einer Reise im Leichenwagen von Lausanne Richtung Südfrankreich lernen sie, dass sie mehr gemeinsam haben als gedacht.
Die Rolle von Igor spielt Walliser Alexandre Jollien, Philosoph und Schriftsteller und seit seiner Geburt zerebral gelähmt. Bestatter Louis wird von Bernhard Campan gespielt, französischer Filmregisseur, Schauspieler und Drehbuchautor.