Wenn der Flügelschlag eines Schmetterlings einen Tornado auslösen kann, welche Zerstörungskraft birgt dann erst Scrats hyperaktive Futtersuche? Im ersten Teil von «Ice Age» versetzte das hektische Treiben des kleinen Rackers buchstäblich Berge. Das klingt dramatisch, ist aber nichts im Vergleich zu dem, was der Langzahn im fünften Teil bewirkt: eine Katastrophe kosmischen Ausmasses.
Vom Marketing-Objekt zum Leinwand-Star
Ohne sich auch nur in die Nähe eines Spoilers zu begeben, kann verraten werden: Das jüngste Kapitel von «Ice Age» funktioniert genau gleich wie seine vier Vorgänger.
Scrat setzt die Handlung in Gang und verschwindet dann weitgehend bis zum Schluss-Furioso. Warum? Weil das sprachlose Slapstick-Hörnchen schlecht als Protagonist taugt und ursprünglich gar nicht als Filmfigur vorgesehen war.
Entworfen wurde das possierliche Tierchen Ende 2001 zu Werbezwecken: für den Trailer des Animationshits «Ice Age». Weil das Publikum das glücklose Fellknäuel sofort ins Herz schloss, reagierten die Drehbuch-Autoren. Sie erfanden eine Rahmenhandlung – exklusiv für Scrat. Darum taucht dieser so selten an der Seite der eigentlichen Helden auf: Faultier Sid, Mammut Manni und Säbelzahntiger Diego.
Das Original auf Speed
Wegen anhaltend starker Einspielergebnisse ist das Grundmuster der animierten Eiszeit-Saga bis heute dasselbe geblieben. Verändert hat sich nur das Tempo und die Tonalität. «Ice Age: Collision Course» wirkt wie das Original auf Speed.
Der neuste computergenerierte Leinwand-Trip ist gefühlt fünfmal so schnell und fünfmal so grell wie der erste Kassenhit aus dem Hause Blue Sky. Zum Glück! Denn ohne Turbo-Boost wäre einem als Zuschauer das Offensichtliche ständig bewusst: Dass sich Scrats ewige Jagd nach der Eichel längst totgelaufen hat.
Kinostart: 30.06.2016