1969 hat die Nasa ein Problem: Niemand interessiert sich für den Wettlauf zum Mond zwischen den USA und der Sowjetunion. Das langweilige Image soll sich ändern. Und dafür engagiert der mysteriöse Agent Moe Berkus (Woody Harrelson, wer sonst!) im Namen der Regierung die Marketing-Expertin Kelly (Scarlett Johansson).
Ein ungleiches Duo
Kelly nimmt es nicht so genau mit der Wahrheit, ist aber genau deswegen eine begnadete Verkäuferin. Um ihre Kunden um den Finger zu wickeln schnallt sie sich auch mal einen falschen Babybauch um oder fälscht einen Südstaaten-Akzent. Scarlett Johansson fährt hier ihr ganzes Comedy-Talent auf.
Die clevere Kelly macht im Nu die Nasa-Jungs zu lukrativen Werbeträgern für alles Mögliche: von Uhren über Frühstücksflocken zu Unterwäsche.
Ganz und gar nicht lustig findet das Cole Davis (Channing Tatum). Der etwas stoische, gewissenhafte Cole leitet nämlich die Operation, die drei Männer zum Mond bringen soll.
From enemies to lovers: klassisch aber gut
Johansson und Tatum bilden ein Duo, wie man es aus etlichen romantischen Komödien kennt: Sie könnten charakterlich nicht unterschiedlicher sein, verfolgen entgegengesetzte Ziele – und fühlen sich trotzdem zueinander hingezogen.
Die Spannung, die daraus entsteht, ist ein klassisches Rezept, wenn gut umgesetzt – so wie hier – und sehr effektiv: Die Chemie zwischen den beiden Hollywoodstars stimmt.
Hohe Witzdichte und rasante Dialoge
Das Ganze funktioniert aber vor allem auch wegen der sehr witzig geschriebenen und schnellen Wortgefechte, die sich die beiden ständig liefern.
Auch andere Figuren brillieren mit hoher Witzdichte und perfektem komödiantischen Timing. Kellys exzentrischer Regisseur-Freund Lance stiehlt Johansson und Tatum immer wieder die Show.
Falscher Mond, echte Lacher
Kelly beauftragt nämlich Lance eine Version der Mondlandung mit Schauspielern zu inszenieren. Im Falle, dass es mit der echten nicht klappt. Da Kellys Werbekampagne rund um die Nasa funktioniert, sind jetzt alle Augen auf die Operation gerichtet. Sie könnten es nicht riskieren, an die Russen zu verlieren, sagt Agent Berkus.
Kelly baut deshalb eine detailgetreue Mondattrappe auf die Station und Regisseur Lance kommandiert die Schauspieler herum. Immer wieder nervt er sich zum Beispiel über den Schauspieler, der Neil Armstrong spielen soll.
Urkomische Alternativ-Version der Geschichte
Es ist unglaublich unterhaltsam, dieser ironischen Alternativ-Version eines so wichtigen geschichtlichen Ereignisses zuzusehen. Regisseur Greg Berlanti spielt gekonnt mit den ikonischen Bildern aus dieser Zeit und mit der Frage, wie sie vielleicht hätten entstehen können.
Auch das komödiantische Potential der etlichen Verschwörungstheorien rund um die vermeintlich gefälschte Mondlandung wird clever ausgeschöpft.
Spannung, Humor, Romantik
Und dann wäre da ja auch noch der Countdown zur ersten Mondlandung, der als Backstory für konstante Spannung sorgt.
Auch wenn «Fly Me to the Moon» mit seiner Dramaturgie als eher klassischer Vertreter seines Genres gesehen werden kann, langweilen tut man sich bei dieser herzerwärmenden Komödie keine Sekunde lang.
Kinostart am 11.07.2024.