Von Zürich direkt ins Eldorado des Animationsfilms, das schaffte der Schaffhauser Martin Senn vor vier Jahren. Ein Praktikum bei Disney Research in Zürich öffnete ihm die Tür zu den Pixar Animation Studios in Kalifornien, weltbekannt dank Filmen wie «Toy Story», «Finding Nemo» oder «Up». Eine Stelle bei Pixar: «Der Wahnsinn» war das, sagt der heute 29-Jährige.
«Inside Out» am Fantoche in Baden
Diese Tage ist Martin Senn auf Besuch in der Schweiz. Im Gepäck hat er das neuste Werk aus dem Hause Pixar: «Inside Out». Dieses feiert seine Deutschschweizer Premiere am Animationsfilmfestival Fantoche in Baden. Martin Senn ist angereist, um dem Publikum von seiner Arbeit am Film zu erzählen.
Bei «Inside Out» sass Senn in der Matte-Painting-Abteilung. Matte Paintings sind gemalte Teile von Kulissen in Filmsets, wie sie auch in Spielfilmen verwendet werden. Sie kommen zum Einsatz, wenn es nicht möglich oder zu aufwändig ist, die Kulissen real herzustellen.
An der Schnittstelle zwischen Kunst und Technik
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In Animationsfilmen werden Matte Paintings für alles eingesetzt, was nicht am Computer dreidimensional modelliert wird. «Das sind zum Beispiel Hintergründe wie Himmel und Wolken», erklärt Martin Senn. «Aber auch Dinge im Vordergrund, die zu detailliert und deshalb zu kostspielig wären, um sie virtuell im Computer nachzubauen.»
Seine Arbeit erklärt Senn so: «Künstler malen am Computer digitale Bilder und meine Aufgabe ist es, diese Bilder in die dreidimensionale Szene einzufügen. Ich bin also für die technische Umsetzung zuständig.»
Freude spielt die Hauptrolle
Die Geschichte von «Inside Out» spielt sich im Kopf des Mädchens Riley ab. Die Hauptrollen spielen ihre Gefühle in Form von kleinen Figuren: Freude, Kummer, Wut, Angst und Ekel. Welche Figur gibt in Martin Senns Kopf den Takt vor?
Sie wechseln sich ab, meint er mit Blick auf seine Arbeit im vergangenen Jahr. Er sei schon mal frustriert, wenn etwas nicht klappt oder kriege Angst vor einer Deadline. Aber meistens sei es dann doch die Freude, die dominiere. So wie jetzt, wenn er den Film einem begeisterten Publikum zeigen kann.