Ihr Name fiel in einem Atemzug mit Gina Lollobridgida, Claudia Cardinale und Sophia Loren: Monica Vitti zählte zu den erfolgreichsten, italienischen Schauspielerinnen. Sie hatte sowohl in derben Komödien als auch mit dramatischen Rollen Erfolg.
Ihren Durchbruch erfuhr sie in den Meisterwerken des Regisseurs Michelangelo Antonioni. Dieser holte sie 1960 für sein Aufsehen erregendes Werk «L'Avventura» («Die mit der Liebe spielen») vor die Kamera. Darin spielte Vitti eine Frau, die auf der Suche nach ihrer besten Freundin eine Affäre mit deren Verlobtem beginnt.
Nachdem Vitti in den intellektuell-existenzialischen Streifen Antonionis eher das melancholische Sinnbild der Einsamkeit war, zeigte sie in Komödien wie «Mit Pistolen fängt man keine Männer» («La ragazza con la pistola») ihr humoristisches Talent.
«Aussergewöhnliches Talent»
«Als Schauspielerin von grosser Ironie und aussergewöhnlichem Talent hat sie Generationen von Italienern mit ihrem Esprit, ihrer Bravour, ihrer Schönheit erobert», erklärte Ministerpräsident Mario Draghi in einer offiziellen Mitteilung. «Sie hat dem italienischen Kino Glanz geschenkt auf der ganzen Welt.»
1974 trat Vitti in Luis Buñuels surrealistischer Groteske «Das Gespenst der Freiheit» noch einmal international hervor. Ihr Wirkungskreis blieb jedoch fast ausschliesslich auf ihr Heimatland beschränkt.
Monica Vittis Auftritte im Laufe der Jahre
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Bild 1 von 3. Bekannt wurde Monica Vitti auch für ihre Rolle im Film «Il deserto rosso» (»Die rote Wüste») von 1964, der ebenfalls von Michelangelo Antonioni stammt. Bildquelle: imago images / Everett Collection.
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Bild 2 von 3. 1966 spielte Vitti die Hauptrolle im britischen Film «Modesty Blaise – Die tödliche Lady». Bildquelle: imago images / Everett Collection.
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Bild 3 von 3. Auch in Luis Buñuels surrealistischem Werk «Das Gespenst der Freiheit» von 1974 war Vitti zu sehen. Bildquelle: imago images / Everett Collection.
Goldener Löwe für ihr Lebenswerk
Bei der Berlinale 1984 wurde Vitti für ihre Rolle in dem abgründigen Ehedrama «Flirt» mit einem Silbernen Bären ausgezeichnet. Regie bei diesem Werk führte Roberto Russo, mit dem die Darstellerin auch verheiratet war. 1995 erhielt Vitti den Goldenen Löwen des Filmfestivals von Venedig für ihr Lebenswerk.
In den vergangenen zwei Jahrzehnten lebte Vitti aufgrund einer schweren Erkrankung abgeschieden von der Öffentlichkeit.